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Orange-Day 2025: Landkreis Vulkaneifel zeigt gemeinsam Flagge gegen Gewalt und Diskriminierung

100 Menschen setzten am Freitag ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Mit orangefarbenen Schirmen, starken Worten und eindrucksvollen künstlerischen Beiträgen beteiligten sich Bürgerinnen und Bürger, Schülerinnen und Schüler, politische Vertreterinnen und Vertreter sowie verschiedene Institutionen am diesjährigen Orange Day des Landkreises Vulkaneifel.

Bewegender Auftakt vor der Kreisverwaltung

Trotz eisiger Temperaturen versammelten sich 100 Teilnehmende vor der Kreisverwaltung. Die Kommunale Gleichstellungsbeauftragte Doris Sicken eröffnete den Aktionstag und betonte die Bedeutung des gemeinsamen Hinsehens und öffentlichen Auftretens gegen Gewalt: „Gewalt geht uns alle an – und sie ist, in welcher Form auch immer, niemals akzeptabel.“ Ein besonderer Moment war das Hissen der Flagge „Wir sagen NEIN! zu Gewalt an Frauen“ durch Landrätin Julia Gieseking. Die Fahne bleibt bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember gehisst. Anschließend zog ein langer, orange leuchtender Demonstrationszug durch die Dauner Innenstadt zum Forum – ein starkes und weithin sichtbares Symbol der Solidarität. Vor dem Forum appellierte Doris Sicken an die gemeinsame Verantwortung: Frauen auf der ganzen Welt verdienen Schutz, Respekt und ein Leben in Sicherheit. Obwohl Gewalt in Deutschland rechtlich verboten ist, ist häusliche Gewalt leider für viele Frauen eine alltägliche Realität: Jede 3. Frau ist in ihrem Leben von Gewalt betroffen. Auch im Landkreis Vulkaneifel ist das Thema präsent: Die Polizeiinspektion Daun meldet 143 Fälle häuslicher Gewalt im Jahr. Also fast jeden 2.Tag. Und die Dunkelziffer liegt deutlich höher. Jährlich fliehen in Deutschland 40.000 Frauen vor ihren gewalttätigen Partnern in ein Frauenhaus. Auch das Frauenhaus Eifel, das erst vor einem Jahr eröffnet wurde, ist längst voll belegt. 

Grußwort der Landrätin: Gewalt hat viele Gesichter – und mächtige Netzwerke

Landrätin Julia Gieseking richtete ein eindrucksvolles und im Kern mahnendes Grußwort an die Teilnehmenden. Sie machte deutlich, dass Gewalt gegen Frauen nicht nur im häuslichen Umfeld stattfindet, sondern auch in globalen Machtstrukturen verankert ist. Als Beispiel nannte sie den Missbrauchskomplex um Jeffrey Epstein und insbesondere die Aussagen von Virginia Giuffre, die ihre Erfahrungen öffentlich machte. Gieseking hob hervor, wie erschütternd deutlich dieser Fall zeigt, wie Täter Netzwerke, Macht und Geld nutzen, um Frauen und Mädchen zu missbrauchen. Im Zentrum stand dabei der Respekt vor den Betroffenen, die trotz enormen Drucks den Mut gefunden haben, ihre Stimme zu erheben. Die Landrätin erinnerte daran, dass auch internationale Fälle eine Botschaft für lokale Verantwortung enthalten: „Wir dürfen niemals wegsehen.“

Podiumsdiskussion der FOS Daun: Schülerinnen geben Frauen eine Stimme

Unter dem Titel „Wir geben Frauen eine Stimme“ gestalteten Schülerinnen der Fachoberschule (FOS) Daun, unter der Leitung ihrer Lehrerin Benita Kracht, eine eindrucksvolle Podiumsdiskussion. Sie schlüpften in die Rollen von Polizistinnen, Psychologinnen, Juristinnen, Frauenhausmitarbeiterinnen und Betroffenen selbst. Mit großer Ernsthaftigkeit beleuchteten sie verschiedene Formen von Gewalt, die Mechanismen des Verschweigens, Hürden im Hilfesystem, mögliche Wege aus der Gewalt und die Rolle von Gesellschaft und Politik. Die Szenen waren emotional, authentisch und gut recherchiert. Viele Teilnehmende reagierten sichtlich bewegt.

Musikalische Höhepunkte: „Skyscraper“ und „I say no“

Für besondere Gänsehautmomente sorgten die musikalischen Beiträge der Sängerin Jana Lützen von der Musikschule Landkreis Vulkaneifel e.V. Begleitet wurde sie von Alexander Mayer am E-Piano. Mit „Skyscraper“ und „I say no“ setzten sie am Ende des Programms ein klares und emotionales Statement gegen jede Form von Gewalt.

Ein starkes Zeichen – und ein gemeinsamer Auftrag

In ihren Schlussworten bedankte sich Gleichstellungsbeauftragte Doris Sicken auch beim Weissen Ring e.V., deren Außenstelle Vulkaneifel gerade im Aufbau ist, aber auch bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die durch ihre Teilnahme ein öffentlich sichtbares Signal gesetzt haben. Mit dem Orange Day 2025 hat der Landkreis Vulkaneifel erneut ein starkes Zeichen gesetzt – ein Zeichen für Schutz, Solidarität und eine klare Haltung: Gewalt gegen Frauen hat in unserer Gesellschaft keinen Platz!

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Bei Fragen wenden Sie sich gerne an:

Doris Sicken

Kommunale Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Vulkaneifel

Tel. 06592/933-579

Email: Doris.Sicken@vulkaneifel.de

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