Kreisnachrichten KW40 2018

Seite 3 LANDKREIS VULKANEIFEL Verbandsversammlung A.R.T. Die Abfallentsorgung in der Region bekommt die Schulnote sehr gut, aber nicht überall Der Zweckverband Abfallwirtschaft Regi- on Trier (A.R.T.) hat im Rahmen seines Qualitätsmanagements im August seine Kunden befragt – und am 24. September 2018 in der Sitzung der Verbandsver- sammlung die Ergebnisse präsentiert. Am Ende stehen zwei wichtige Erkennt- nisse: In den seit 2016 zum Zweckver- band gehörenden Landkreisen Bern- kastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und Vulkaneifel sind die Kunden zwar sehr zu- frieden, aber noch nicht so zufrieden, wie es die Menschen im „alten“ Entsorgungs- gebiet der Stadt Trier und in Trier-Saar- burg sind. Dies ist nach den Gebühren- erhöhungen, die der A.R.T. im wahrsten Sinne des Wortes als Altlast übernehmen musste, durchaus erklärbar. Aber in einem Punkt ist man sich einig: Die Gelbe Tonne als Ersatz für die Gel- ben Säcke ist für die Mehrheit der Befrag- ten keine Alternative. Auch die im Anschluss präsentierten po- sitiven Zahlen des Jahresabschlusses 2017 stimmen die Mitglieder der Ver- bandsversammlung überaus zufrieden. Der Norden ist unzufriedener als der Süden Fast drei Jahre sind seit dem Zusam- menschluss der Landkreise im Zweck- verband vergangen. Doch die aktuellen Befragungsergebnisse machen deutlich, dass in den nördlichen Landkreisen viele noch nicht über die neuen Möglichkei- ten informiert sind. Mehr als die Hälfte der Befragten in den Landkreisen rund um Bitburg, Wittlich und Daun halten den Zweckverband für ein privates Ent- sorgungsunternehmen. In der Stadt Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg wis- sen fast zwei Drittel der Befragten, dass der A.R.T. ein nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen organisierter, öffentlich- rechtlicher Entsorgungsträger ist. So liegt nur die Bewertung der Service- leistungen in der Vulkaneifel mit 2,1 und im Landkreis Bernkastel-Wittlich mit 2,0 deutlich unter dem Wert der Stadt Trier. Dort erreicht der A.R.T. einen Wert von 1,6, in Trier Saarburg 1,7. Die Bewohner des Eifelkreises Bitburg-Prüm geben den Leistungen des A.R.T. die Gesamt- note 1,8 und vertreten somit den Durch- schnittswert aller Landkreise. „Wir sind mit dem Ergebnis noch nicht zu- frieden.“ so Verbandsdirektor Dr. Monzel. „Es zeigt uns, dass wir die Unterschiede in den Leistungsangeboten, die wir bei dem Zusammenschluss vorgefunden haben schrittweise auf einem guten Niveau har- monisieren und vor allem Aufklärungsar- beit leisten müssen, um den Menschen zu zeigen, wer wir wirklich sind und dass die Menschen und Unternehmen in der Region mit dem A.R.T. einen fairen und verlässlichen Partner in der Abfallwirt- schaft haben, der sich dem Gemeinwohl verpflichtet fühlt.“ Die Zukunft der Verpackungsabfälle Neben der Kundenzufriedenheit in eige- ner Sache hat der A.R.T. auch die Gele- genheit genutzt, um Erkenntnisse über die Sammlung der Verpackungsabfälle zu erhalten. Hier sind die Dualen Syste- me Deutschlands zwar komplett von der Einsammlung bis zur Verwertung verant- wortlich, allerdings wird der A.R.T. immer wieder mit Fragen rund um den Gelben Sack konfrontiert. Ein entscheidender Punkt war bei der Umfrage: Gelber Sack oder Gelbe Tonne? Die Vorteile der Gelben Tonne sehen die Befragten vor allem im ländlichen Raum im Schutz vor Tieren und in der Stabilität der Tonne. Das Behältnis ist gleichzeitig auch der mit Abstand größte Kritikpunkt am Dualen System. 91,9% der Befragten geben an, dass sie aufgrund der Qualität der Säcke mit dem System unzufrieden sind. Trotzdem zeigt das Ergebnis der Befragung, dass in der Stadt Trier zwei Drittel der Befragten die Säcke einer Ton- ne vorziehen. Nur in der Vulkaneifel und in sehr kleinen Orten spricht sich mehr als die Hälfte der Befragten für die Gelbe Tonne aus. In den anderen Landkreisen befürworten zwischen 55% und 70% der Befragten den Gelben Sack. „Die Meinung unserer Kunden ist uns wichtig.“ sagt Max Monzel. „Die Wünsche werden wir in die anstehenden Verhand- lungen mit dem Dualen System einfließen lassen.“ Die Wirkung dieser Vertragsver- handlungen liegt aber noch in weiter Fer- ne. Eine neue Systemfestlegung für den Gelben Sack kann frühestens ab Januar 2021 vereinbart werden. Jahresabschluss 2017 – mal mehr mal weniger Der Verbandsversammlung wurde auch der Jahresabschluss für das vergangene Jahr vorgestellt. Dieser zeigte für den Ge- samtbetrieb einen Gewinn von 3 Mio. €. Bei genauerer Betrachtung gibt es aber deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Verbandsmitgliedern. So hat beispielsweise der Landkreis Eifelkreis einen Verlust von rund 1,2 Mio. € erzielt, während die Landkreise Bernkastel- Wittlich und Vulkaneifel aufgrund der Ge- bührenerhöhungen endlich mit kleinen Überschüssen von 0,9 bzw. 0,5 Mio. € aufwarten konnten. Die „alten“ Verbands- mitglieder Stadt Trier und Landkreis Trier- Saarburg erzielten einen Gewinn von 2,9 Mio. €. Ohne die Gewinnausschüttung der Tochtergesellschaft A.R.T. GmbH wären aber auch hier die Gebühren der- zeit nicht kostendeckend. Kostentreiber für den A.R.T. sind vor al- lem die Finanzmärkte, die es nicht mög- lich machen, mit den Zinseinnahmen die permanenten Kostensteigerungen im Bausektor auszugleichen. Gleichzeitig sind für langfristige Deponieverpflichtun- gen hohe Rückstellungen zu bilden. We- nigstens lagen im Jahr 2017 die Preise für Altpapier auf einem Rekordniveau. In 2018 sind diese jedoch wieder stark ge- sunken. Der A.R.T. arbeitet daher intensiv an Möglichkeiten zur Kosteneinsparung. So sind bereits in den nächsten zwei Jah- ren zweistellige Millionenbeträge für den Ausbau der Abfallbehandlungsanlage in Mertesdorf vorgesehen, um Abfälle noch besser sortieren, verwerten und ver- markten zu können.

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