Kreisnachrichten 2018 KW43

Seite 6 LANDKREIS VULKANEIFEL Natur- und UNESCO Global Geopark Vulkaneifel ist Gewinner des Wettbewerbs „Erfolgreich vernetzt in Europa“ Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) würdigt im Wett- bewerb „Erfolgreich vernetzt in Europa“ Städte und Regionen, die gemeinsam mit europäischen Partnern Projekte um- setzen und dadurch ihre Entwicklung vor Ort aktiv gestalten. Eine Fachjury wählte nun die vier Gewinner des im Auftrag des Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat (BMI) ausgelobten Wettbewerbs aus. Als Gründungsmitglied des Europäischen Geopark Netzwerks zeigt der UNESCO Global Geopark Vulkaneifel beispielhaft in einem europäischen Kontext, wie sich die naturräumlichen Besonderheiten ei- ner Region für deren wirtschaftliche und touristische Entwicklung nutzen lassen. Für beispielgebende grenzüberschrei- tende Zusammenarbeit werden der Landkreis Lörrach und die Stadt Weil am Rhein ausgezeichnet. Das „3-Land-Kon- zept“ liegt gemeinsamen Planungsvorha- ben der Region Dreiländereck (Deutsch- land, Schweiz, Frankreich) zugrunde. Die Region hat mit dem Konzept Pionierar- beit für grenzüberschreitende Planung geleistet. Überzeugt zeigte sich die Jury auch von den Kooperationsprojekten der Stadt München: Die bayerische Landeshaupt- stadt arbeitet mit anderen Großstädten in Europa zusammen, um sowohl Poten- ziale für die gemeinsame wirtschaftliche Entwicklung zu erschließen als auch um Lösungen zur Verbesserung der Lebens- qualität in wachsenden Metropolen zu entwickeln. Die hessische Kleinstadt Gudensberg wird für ihr vorbildliches zivilgesell- schaftliches Europa-Engagement aus- gezeichnet: Was als Hilfsleistungen der nordhessischen Kleinstadt Gudensberg in ukrainischen Partnerstädten begann, entwickelte sich zu einem breit ange- legten Engagement für Europa, das von Bürgern, Vereinen und der Stadt getra- gen wird. „Die Gewinner unseres Wettbewerbs zei- gen beispielhaft, wie die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg die Entwicklung von Städten und Regionen voranbringen kann und gleichzeitig Gemeinsinn und die Identifikation mit Europa stärkt“, sagt Marco Wanderwitz, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat. Am 28. November ehrt das Bundesminis- terium des Innern, für Bau- und Heimat (BMI) dieGewinner. AlleAusgezeichneten erhalten ein Werbepaket für die Kommu- nikation und Sichtbarmachung ihres he- rausragenden Engagements. Neben der Ehrung steht der Austausch der teilneh- menden Projekte im Vordergrund. Auch andere Kommunen und Regionen, die ihr europäisches Engagement ausbauen möchten, sind zu der Veranstaltung im Bundesamt für Bauwesen und Raumord- nung eingeladen. Der Fachjury gehörten an: Dr. Klaus Nut- zenberger (Deutscher Städte- und Ge- meindebund), Susanne Scherrer (Inter- reg-Ostseeraum Sekretariat), Prof. em. Dr. Bernd Scholl (Eidgenössische Tech- nische Hochschule Zürich), Tanja Struve (Deutscher Landkreistag). Weitere Informationen zu den Gewinnern sind unter https://www.bbsr.bund.de/ BBSR/DE/FP/MORO/Studien/2017/er- folgreich-vernetzt/01-start.html abrufbar. Weitere Informationen zur Auszeichnungsfeier: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/ Ak t ue l l / Ve r ans t a l t ungen /p r og r am- me-2018/2018-erfolgreich-vernetzt-in- europa.html Deutsche UNESCO Kommission würdigt den Preisträger Vulkaneifel Die Deutsche UNESCO Kommission zeigt sich hoch erfreut darüber, dass der Natur- UNESCO Global Geopark Vulkaneifel in dem vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) ausge- lobten Wettbewerb zu den Preisträgern zählt. Die Jury lobt damit die herausra- gende Arbeit für nachhaltige Entwicklung im europäischen Netzwerk. Der UNESCO Global Geopark Vulkaneifel gewinnt beim bundesweiten Wettbewerb den Preis in der Größenka- tegorie 2 (Kommune mit 50.000 - 99.999 Einwohner). Laut Jury trägt der Geopark zu einer nachhaltigen Regional- und Landschaftsentwicklung bei und weist großes Zukunftspotential für nachhaltige Entwicklung und Tourismus auf. Sein eu- ropäisches Netzwerk sei herausragend. Vor 45 bis 35 Millionen Jahren entstan- den die ersten Vulkane im Natur- und UNESCO Global Geopark Vulkan- eifel. Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Prof. Dr. Maria Böhmer erklärt: „Heute zeigt uns dieses herausragende geologische Erbe, wie der Planet sich in Millionen von Jahren verändert hat. Er zeigt uns auch, wie nachhaltige Entwicklung in Zukunft gelin- gen kann. Durch sanften Tourismus und erfolgreiche Bildungsarbeit macht der UNESCO Global Geopark Vulkaneifel genau das für Klein und Groß erlebbar.“ Das Management eines Geoparks ist ein komplexes Unterfangen. Nicht nur die Einbeziehung aller Akteure vor Ort – von politischen Entscheidungsträgern über Wirtschaftsunternehmen und Umwelt- verbände bis hin zur lokalen Bevölkerung – ist in der Vulkaneifel ein Erfolgsfaktor. „Die europäische Zusammenarbeit des UNESCO Global Geoparks Vulkaneifel ist beispielhaft! Die Verantwortlichen zei- gen, dass die Vernetzung über Grenzen hinweg neue Perspektiven eröffnet und den Blick auf unser gemeinsames Erbes schärft. Die Auszeichnung des UNESCO Global Geoparks Vulkaneifel mit dem Preis „Erfolgreich vernetzt in Europa“ ist deshalb hochverdient“, so Böhmer weiter. Der Natur- und UNESCO Global Geopark Vulkaneifel erstreckt sich von der Mosel bis hin zur belgischen Grenze quer durch die westliche Eifel. Vulkanische Aktivitä- ten haben deutliche Spuren in der Re- gion hinterlassen und die Landschaft zu einem Lehrbuch der Erdgeschichte ge- macht. Doch nicht nur für Vulkanforscher ist die Region ein begehrtes Ziel: Gerade in touristischer Hinsicht hat die Vulkanei- fel eine Menge zu bieten. Vulkankegel, Mineralwasserquellen und eine große Dichte an besonderen Naturphänome- nen prägen diese Region. Hintergrund UNESCO Global Geoparks sind Re- gionen, die Erdgeschichte besonders anschaulich zeigen, bedeutende Fossil- fundstellen oder Gesteinsformationen vorweisen. Durch Bildung, Schutz und Förderung einer nachhaltigen Entwick- lung machen sie das Erbe ihrer Land- schaft erlebbar, für Bewohner wie für Be- sucher. Sie schaffen Identifikation mit der Region, fördern Tourismus und machen Herausforderungen des globalen Wan- dels in der Region zum Thema. Derzeit gibt es 140 UNESCO Geoparks in 38 Ländern, sechs davon in Deutschland.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY5NTMz