2019 KW02

Seite 4 LANDKREIS VULKANEIFEL Landwirtschaft, Artenvielfalt und Bioenergie zusammengedacht Zu einer Informationsveranstaltung mit Workshop hatte der Natur- und UNESCO Global Geopark Vulkaneifel vergangene Woche geladen und behandelte mit Rund fünfzig Landwirten, Kommunalvertretern und Bürgern Themen der nachhaltigen Landnutzung. Vor dem Hintergrund einer Vielzahl von Herausforderungen in der Kulturland- schaft – Rückgang der Artenvielfalt, Bio- energieerzeugung, Flächenkonkurrenz, Bodenerosion und Hochwasserschutz– stellte man den Teilnehmern zwei Projek- te mit alternativen Ansätzen vor. Die von Neustadt an der Weinstraße an- gereisten Vertreter des Instituts für Agra- rökologie, IfA präsentierten ihr Konzept, welches die ökologische Aufwertung von ungenutzten Begleitflächen vorsieht. Diese „Eh da-Flächen“, wie z.B. Straßen- randstreifen, Geländekanten oder unge- nutzte Grünflächen können in einem ers- ten Schritt über eine Web-Anwendung digital kartiert werden. Im Nachgang können diese Flächen einer Beurteilung unterzogen werden, um diese z.B. für be- stimmte Insekten oder Wildbienenarten entsprechend aufwerten zu können. Das Konzept hat die Vorteile, dass es außer- halb bereits landwirtschaftlich genutzter Flächen agiert und somit nicht in Flä- chenkonkurrenz mit der Landwirtschaft tritt. Ein weiterer Mehrwert: Die Unter- haltskosten der Gemeinden zur Pflege ihrer öffentlichen Flächen können durch ein ökologisches Management sogar ge- senkt werden. Vom Umwelt-Campus in Birkenfeld wa- ren Vertreter des Instituts für angewand- tes Stoffstrommanagement, IfaS mit dem Eifler Landwirt René Blum angereist, um anhand des Projektes „MUNTER“ vorzustellen, wie aktuelle Herausfor- derungen in der Landwirtschaft mit der Mehrfachnutzung von Flächen angegan- gen werden können. Das gezielte An- pflanzen von Gehölzstreifen auf Äckern soll Bodenerosion verhindern, Holz für die energetische Nutzung produzieren, Nährstoffeinträge reduzieren und gleich- zeitig auch als Lebensraum dienen. Al- ternative Kulturen wie auch Wildkraut- gemenge können der zunehmenden Bodenerosion entgegenwirken, neue Nahrungsquellen für Insekten schaffen und durch den Einsatz neuer Technik auch als Rohstoffe für die Biogasanlage dienen. So wird die Erzeugung von Bio- masse nicht nur als Geschäftsbereich genutzt, sondern auch um ökologische Probleme aktiv zu lösen. Dabei stehen auch die Ansätze von „Eh- da-Flächen“ und „MUNTER“ keineswegs in Konkurrenz. Während „MUNTER“ Handlungsempfehlungen vor allem für die Landwirtschaft bereithält, dient das „Eh-da-Flächen“-Konzept als Instrument für kommunale oder gar private Akteu- re. Ebenso vereinen beide Projekte den Anspruch, sowohl im Rahmen von Klima-, Natur- und Artenschutz einen wichtigen Beitrag zu leisten, gleichzeitig aber auch einen finanziellen Mehrwert zu erbrin- gen. In einem anschließenden Workshop konnten sich Teilnehmer und Referenten austauschen, über die Projekte und die Herausforderungen in der wertvollen Kul- turlandschaft der Vulkaneifel diskutieren. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projektes ZENAPA statt und Ergebnisse der Gesprächsrunden fließen in das Pro- jekt und die Entwicklung weiterer Maß- nahmen ein. Foto: Eike Zender (© IfaS) Foto: Eike Zender (© IfaS) Die Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz hält regelmäßig einen Sprechtag in der Kreisverwaltung Vul- kaneifel, Mainzer Strasse 25, 54550 Daun, ab. Vorherige Terminabsprache unter Tel.: 06592/933-279. RENTENBERATUNG

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