KW12 2020

Seite 4 LANDKREIS VULKANEIFEL Anschub für gute Ideen Lückenschluss der besonderen Art: Neuartige Regionalbudgets ermöglichen eine anteilige LEADER- Förderung nun auch für Projekte mit Gesamtkosten zwischen 2.000 und 20.000 Euro. Viele Bürgerinnen und Bürger ha- ben gute Ideen, wie sie ihr Dorf oder ihre Gemeinschaft voranbringen kön- nen. Das wird von der Europäischen Union mit so genannten LEADER- Mitteln gefördert. Der Weg zur öffent - lichen Finanzspritze führt über die Lokalen Aktionsgruppen (LAG), so auch in der Vulkaneifel. „Bisher klaffte jedoch eine Lücke zwi - schen den ehrenamtlichen Projekten, die mit bis zu 2.000 Euro gefördert werden können, und den Großprojekten“, erläu- tert Markus Kowall, LEADER-Manager bei der Kreisverwaltung Vulkaneifel. „Jetzt ist das fehlende Puzzleteil da. Mit den neuen Regionalbudgets können Zuwendungen gewährt werden für Pro- jekte, deren gesamte Kosten sich bis 20.000 Euro bewegen.“ Bei Vorha- ben, die von Privaten umgesetzt wer- den, ist ein anteiliger Zuschuss von vierzig Prozent möglich; ist die öffent - liche Hand Träger, werden maximal 75 Prozent als Anschub geleistet werden. So haben auch kleinere und mittlere Projekte eine gute Chance, nach dem LEADER-Motto „Wir gestalten gemein- sam die Zukunft“ effektive Starthilfe aus dem europäischen Finanztopf zu erhalten. Damit die Fördermittel sinnvoll eingesetzt werden können, wurden am Gemeinwohl orientierte Handlungsfelder festgelegt. Hilfen gibt es, wenn ein Projekt dazu dient, ein Dorf oder eine Gemeinde zu beleben, wenn es die regionale Wirtschaft stärkt, die einzigartige Naturlandschaft der Vulkaneifel schützt oder dazu beiträgt, den Tourismus attraktiver zu gestal- ten. „Die Gelder kommen letztlich allen zu Gute, die hier leben. Und es können ganz unterschiedliche Vorhaben sein, die verwirklicht werden“, macht Kowall Mut zur Ideenfindung und Beantragung der Regionalbudgets, wobei er als Lotse und Berater zur Seite steht. Denkbar ist vieles: vom Themenwander- weg mit Kräutergarten über die bessere Ausstattung eines offenen Bürgerhau - ses bis zur Online-Schulung oder zur Moderation, die den gemeinschaftlichen Alltag auf dem Dorf verbessern helfen. Neue Freizeiteinrichtungen, wie eine gemeindenahe Grillhütte, können eben- so in den Genuss der Regionalbudgets kommen wie eine Umgestaltung von dörflichen Brachen, auf denen dann Frei - raum für Lebensqualität entsteht. Natürlich gibt es die Gelder nicht „frei Haus“, sondern es müssen Vorausset- zungen erfüllt sein. Die wesentlichsten: Die Ansätze passen in das so genannte Lokale Integrierte Entwicklungskonzept (LILE) der LAG Vulkaneifel. Die Projekte werden darüber hinaus noch in diesem Jahr fertiggestellt und abgerechnet. „Da- rum sind zum Beispiel Bauvorhaben mit umfangreicher Vorplanung nicht geeig- net“, meint Kowall, „da diese das zeitliche Limit kaum einhalten können.“ Ausge- schlossen sind darüber hinaus bestimm- te Bedarfe wie etwa der Ankauf von Land oder Tieren, gesetzlich vorgeschriebene Planungsleistungen, Personalkosten, rei- ne Ersatzbeschaffungen oder Ausgaben, die den bereits laufenden Betrieb sichern. Interessierte sollten sich möglichst rasch mit der LEADER-Geschäftsstelle bei der Kreisverwaltung Vulkaneifel in Verbindung setzen. „Wir beraten und haben auf unserer Internetseite bereits eine Checkliste online gestellt“, gibt der LEADER-Manager erste Orientierung. Bis zum 26. März 2020 können Pro- jektskizzen eingereicht werden. Welche Projekte letztlich Fördermittel erhalten, wird von der LAG Vulkaneifel entschie- den und richtet sich nach den spezifi - schen Auswahlkriterien, die auch im In- ternet unter www.leader-vulkaneifel.de einsehbar sind. Hintergrund: Die Abkürzung LEADER steht für „Liasons entre actions de développement de l`économie rurale“ (dt.: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft). LEADER ist eine Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union, die seit 1991 die Entwicklung des ländlichen Raums fördert. Die LEADER-Region Vulkaneifel ist in diesem Rahmen eine der rheinland- pfälzischen Impulsregionen, die durch in- novative Projekte beispiel- und ideenge- bend auch für andere ländliche Regionen wirken sollen. Zur LAG Vulkaneifel, in der Kommunal- vertreterInnen, Wirtschafts- und Sozial- partnerInnen sowie VertreterInnen aus verschiedenen zivilen Bereichen der Re- gion vertreten sind, umfasst den Vulkanei- felkreis sowie die Eifelteile der Landkrei- se Cochem-Zell und Bernkastel-Wittlich. Anlaufstelle ist die bei der Kreisverwal- tung Vulkaneifel in Daun angesiedel- te Geschäftsstelle mit Markus Kowall (LEADER-Manager) und Lydia Weiler.

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