KW29 2020

Seite 4 LANDKREIS VULKANEIFEL Ausnahmegenehmigung zur Futternutzung von ökologischen Vorrangflächen 2020 Das Landwirtschaftsministerium teilt mit, dass aufgrund der starken Trockenheit im Frühjahr und der damit verbundenen Futterknappheit für das gesamte Land Rheinland-Pfalz folgendes bestimmt wird: Ab 16.07.2020 dürfen brachliegende Flä - chen nach Artikel 46 Absatz 2 Buchsta- be a der Verordnung (EU) Nr. 1307/2013 (Nutzcode 062) in Verbindung mit § 25 Abs. 2 der Direktzahlungen-Durchfüh- rungsverordnung durch Beweidung mit Tieren oder durch Schnittnutzung zu Fut- terzwecken genutzt werden: Flächen mit Zwischenfrüchten-ÖVF / Untersaaten-ÖVF dürfen im Jahr der Antragstellung lediglich mit Schafen und Ziegen beweidet werden (§ 31 Abs. 3 der Direktzahlungen-Durchführungsver- ordnung). Im Jahr nach der Antragstel- lung gilt § 5 Abs. 6 der Agrarzahlungen- Durchführungsverordnung. Nach Satz 2 dieser Regelung ist lediglich das Bewei- den (mit Tieren) dieser Flächen zuläs - sig. Eine Ausnahmeregelung, die eine Schnittnutzung zur Futtergewinnung oder das Beweiden (mit Tieren) im Antragsjahr erlaubt, ist rechtlich nicht zulässig. Die Futternutzung von Winterzwischen- früchten als Nachbau nach Legumino- sen-ÖVF richtet sich ausschließlich nach § 5 Abs. 6 der Agrarzahlungen-Durch- führungsverordnung. Nach Satz 2 dieser Regelung ist lediglich das Beweiden (mit Tieren, d. h. auch mit Rindern, Pferden, etc.) dieser Flächen zulässig (auch im Antragsjahr). Eine Ausnahmeregelung, die eine Schnittnutzung zur Futtergewin- nung dieser Flächen erlaubt, ist rechtlich nicht zulässig. Bei Zwischenfrüchten / Untersaaten, wel- che nicht als ÖVF angemeldet wurden, bzw. Winterzwischenfrüchten als Nach- bau von Leguminosen, welche nicht als ÖVF angemeldet wurden, ist eine Bewei- dung oder Schnittnutzung zulässig. Für Flächen, welche nach § 32a der Direktzahlungen-Durchführungsverord- nung als für Honigpflanzen genutztes Land angemeldet wurden, ist ab 1. Okto- ber lediglich eine Beweidung mit Schafen und Ziegen zulässig. Eine Ausnahmege - nehmigung, die eine Schnittnutzung zur Futtergewinnung dieser Flächen erlaubt, ist rechtlich nicht zulässig. Nach § 28 Abs. 2 und § 29 Abs. 3 der Direktzahlungen-Durchführungsverord- nung ist eine Beweidung oder Schnitt- nutzung von Pufferstreifen / Feldrändern und Streifen von beihilfefähigen Hektar - flächen an Waldrändern außerhalb des Sperrzeitraums nach § 5 Abs. 4 der Ag- rarzahlungen-Durchführungsverordnung (01.04. – 30.06.) immer erlaubt. Nähere Auskünfte erteilen folgen- de Mitarbeiter der Kreisverwaltung Vulkaneifel: Hans-Georg Hochmann, Telefon: 06592/933-259 hans-georg.hochmann@vulkaneifel.de Markus Brost, Telefon: 06592/933-338 markus.brost@vulkaneifel.de Beschilderungsleitfaden für Infotafeln & Erlebniswege Der seit 2007 als Grundlage dienende Be- schilderungsleitfaden „Infotafeln & Erlebnis- wege in der Vulkaneifel“ wurde neu gestaltet und um die Bereiche Muße-Pfade, Eifelbli- cke und barrierefreie Beschilderung ergänzt. Der Beschilderungsleitfaden gibt einen Überblick über die Umsetzung der Beschil- derung im Naturpark- und UNESCO Global Geopark Vulkaneifel. Es wird auf Grafik, In - halte und Ständersysteme eingegangen. Es werden verschiedene Tafeltypen vorgesellt, die in der Region umgesetzt werden sollen, mit der Zielsetzung die gesamte Region in einem einheitlichen Erscheinungsbild prä - sentieren zu können. Es gibt Leitsysteme, die den Besuchern zur Orientierung im Gelände dienen wie zum Beispiel Empfangstafeln, Thementafeln, Ei- felblicke und barrierefreie Beschilderung. Diese führen die Besucher entlang der Wanderwege der Vulkaneifel und geben Informationen zu landschaftlichen und kulturellen Highlights und geologischen Phänomenen. Die Beschilderung der Muße-Pfade bein- haltet „Storytelling-Punkte“ an ausgewähl - ten Standorten der Vulkaneifel. Hierfür sind besondere Mußeplätze eingerichtet. Die Beschilderung der „Eifelblicke“ zeigt Panorama-Aussichten der Vulkaneifel. Die- se Eifelblicke sind barrierefrei eingerichtet. Die Vorgaben der „barrierefreien Beschil- derung“ sind dem Leitfaden der Rheinand- Pfalz-Tourismus GmbH entnommen. Alle Schilder sind für Rollstuhlfahrer unterfahr- bar und in Schrift und Kontrast so gestaltet, dass eine leichte Lesbarkeit gewährleistet ist. Der neue Beschilderungsleitfaden ist auf der Homepage des Naturparks- und UNESCO Global Geoparks Vulkaneifel her- unterladbar und steht in aktualisierter Form zur Anwendung bereit. Für weitere Infor- mationen zu den Themen „Barrierefrei- heit umsetzen“ oder einer barrierefreien Zertifizierung in der Tourismusbranche (z.B. geplante Umbaumaßnahmen in Fe- rienwohnungen/Hotels/Campingplätzen) steht der Naturpark- und UNESCO Glo- bal Geopark Vulkaneifel gerne zur Ver- fügung: Janet Serwaty, Tel: 06592-933- 449, janet.serwaty@vulkaneifel.de. Vulkane bei Bad Bertrich Vulkaneifel Falkenlay, Bad Bertrich V ulkanisme Binnen enkele weken steeg magma uit de bovenste aardmantel (40 - 50km diepte) op. Het kwamnaardeoppervlaktedoor scheuren inhetge- steente. Ontsnappende gassen scheurden de lava uit elkaar. Door de uitgestoten lava ontstonden er zes ringvormige slakkenkegels. Nog vloeibare lava stroomde omlaag het dal van de Ueßbach in. Res- ten vandegestolde lavastromen zijn enkelemeters boven de dalbodem van hetUeßbachdal te vinden. Deze relatief rustige eerste fasewerd abrupt opge- volgd door explosief maarvulkanisme. Maren zo- alshetHardt- enKennfuserMaarwerdengevormd door enorme ondergrondse explosies toenmagma en grondwater op elkaar stootten. Dit wordt een freatomagmatische eruptiegenoemd.Daarbijwerd het gesteente dat boven de bron van de explosie lag gebroken enweggeslingerd. Een explosiewolk bestaande uit een mengsel van reeds afgekoeld magma, gefragmenteerd gesteente enwaterdamp schoot naar het aardoppervlak.HetHardt-Maar be- eindigdede vulkanische activiteit inhetgebied van Bad Bertrich.Dit blijkt uit de bruine tefra (niet-vas- te vulkanische uitwerpproducten) die op de zwarte slakken van de slakkenkegels liggen.Duidelijk een stukouder ishet Elfenmaar,gelegen inhetuiterste zuidoosten van de vulkaangroep van Bad Bertrich. De kraterpijp van het Elfenmaarwerd in de afgelo- penmillenniadoordeUeßbachblootgelegd .Onder dekuurkliniek vanBadBertrich liggende restanten van de explosietrechter, genivelleerd tot ongeveer 20 tot 40m boven de eigenlijke dalbodem. Tegen- woordig liggendezes slakkenkegelsopeenplateau ongeveer 200m boven hetUeßbachdal.HetHardt- Maar ligt in een zijdal vandeUeßbach. V olcanism Magma ascended from the upper mantle (40 – 50km depth) over a period ofweeks, before eruption throughfissureswithin thebedrock.Gases presentwithin themagma caused fracturingof the bedrock. Six circular cinder coneswere formed,whi- le there is evidence of lava from in the direction of the Ueßbach valley. Flows are visible somemetres above the valleyfloor. The initial, relatively calm phase was abruptly fol- lowed by highly explosive phreatic eruptions. Such eruptions occur when magma comes into contact withgroundwater in the subsurface, resulting in the ejection of significant amounts of fracturedmateri- al (ejecta) aswell as steam and ash, both vertically and laterally.Maars, such as theHardtMaar or the KennfusMaar formedasa resultof thisprocess.The final eruption in the area resulted in the formati- on of theHardtMaar,which produced a brownish tephra (unconsolidatedvolcanicmaterial)andwhich overlies theblack scoriaof the earlier cinder cones. The ElfenMaar, located at the southernmost tipof theBadBertrich volcanogroup, is theoldestof the volcanoes in the area. The volcanic vent has been exposed as a result of erosion by theUeßbach stre- am. Additionally, parts of the crater can be found beneath theHealth Centre at Bad Bertrich, located at ca. 20 – 40m above the valleyfloor. At the present day the six cinder cones are located on a plateau ca. 200m above the Ueßbach valley floor,while theHardtMaar is located in a small tri- butaryof theUeßbach stream. VulkanebeiBadBertrich Slakkenkegels enmarenbijBadBertrich Cinder cones andmaarsnearBadBertrich V ulkanismus Innerhalb wenigerWochen stiegMagma aus demBereichdesOberenErdmantels (40–50kmTie- fe) auf.Durch Spalten imGestein kam es an die Er- doberfläche. FreiwerdendeGase zerrissen die Lava. Sechs ringförmigeSchlackenkegelentstandendurch die ausgeworfene Lava.Noch flüssige Lava floss in das Ueßbachtal hinunter. Reste der erstarrten La- vaströme sindwenigeMeter über der Talsohle des Ueßbachtales zu finden. Diese relativ ruhige erste Phasewurde abrupt von explosivemMaarvulkanis- mus abgelöst.MaarewiedasHardt-undKennfuser Maar entstanden durch gewaltige unterirdische Ex- plosionen beim Zusammentreffen vonMagma und Grundwasser. Dies wird als phreatomagmatische Eruptionbezeichnet.DabeiwurdedasüberdemEx- plosionsherd liegende Gestein nach oben hinweg- gesprengt.EineExplosionswolkeauseinemGemisch von bereits erkaltetem Magma, Gesteinsbruchstü- cken des Grundgebirges undWasserdampf schoss an die Oberfläche. Das Hardt-Maar beendete die Vulkantätigkeit imBadBertricherGebiet.Dieswird durch braune Tephren (unverfestigte vulkanische Auswurfprodukte) belegt, die die schwarzen Schla- cken der Schlackenkegel überlagern.Deutlich älter ist das im äußersten Südostende der Bad Bertricher Vulkangruppe gelegene Elfenmaar. Der Schlot des Elfenmaares wurde im Laufe der letzten Jahrtau- sende vom Ueßbach freigelegt. Unterhalb der Bad Bertricher Kurklinik befindet sich der Überrest des Explosionstrichters, der auf etwa 20 bis 40m über der eigentlichen Talsohle eingeebnetwurde.Heute liegen die sechs Schlackenkegel auf einer Hochflä- che, etwa 200m über dem Ueßbachtal; das Hardt- Maarbefindet sich ineinem SeitentaldesUeßbachs. Bad Bertrich liegt am Süd-Ost-Rand desWesteifel-Vulkanfeldes. Vor 50.000 bis 20.000 Jahren (Pleistozän) kam es anmehreren Stellen zu vulkanischen Eruptionen.Die Eruptionszentren er- strecken sichüber knapp 2km Länge vonNordwestennach Südosten. Bad Bertrich ligt aan de zuidoostelijke rand van het vulkaanveld in deWest-Eifel. 50.000 tot 20.000 jaar geleden (Pleistoceen)waren er op verschillende plaatsen vulkaanuitbarstingen. De uitbarstingscentra strekken zich uit over bijna 2km lengte van het noordwesten naar het zuidoosten. Bad Bertrich is located on the southeasternmargin of theWest Eifel volcano field. A series of volcanic eruptions occurred in this area, from ca. 50.000 to 20.000 years ago (Pleistocene). Eruption centrewere locatedover adistanceof ca.2km, and along aNW-SE axis. ProfilschnittAB ProfieldoorsnedeAB Profile sectionAB Sie wollen mehr? Natur- und Geopark Vulkaneifel www.geopark-vulkaneifel.de gefördertdurch: FachlicheGestaltung: SabineKummer Beispiel einer Tafel, gestaltet nach dem Leitfaden, hier: Falkenlay, Bad Bertrich

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