KW35 2020

Seite 3 LANDKREIS VULKANEIFEL EifelQuerBahn hat neue Chance verdient SPNV-Reaktivierung aufs Gleis gesetzt Die politische Basis für eine mögliche Streckenreaktivierung ist gelegt. Nach dem positiven Beschluß der Verbandsver- sammlung des SPNV-Nord am 25.06.2020 haben sich die direkt betroffenen politi- schen Vertreter der Mitglieder getroffen, um das weitere Vorgehen festzulegen. Im Rahmen des neuen angebotsorientier- ten Ansatzes wird ein schneller Regional- express (RE) mit dem Zuglauf Gerolstein – Daun – Ulmen – Kaisersesch – Mayen – Mendig – Andernach mit Durchbindung bis Koblenz untersucht. Beachtet werden dabei auch die heutigen Angebote der Regionalbahnen (RB). „Die geänderten Fördermöglichkeiten des Bundes bieten hier vorher nicht dagewesene Chancen für einen durchgehenden SPNV auf der Eifel- querbahn,“ so Staatssekretär Andy Becht. „In einer schnellen Bahntaktung auf der ge- samten Strecke – und nicht nur von Ander- nach bis Kaisersesch – und hier vor allem auch in der Anbindung der Kreisstadt Daun an das Schienennetz sehe ich eine unver- zichtbare Erwartung der Menschen an eine nachhaltige öffentliche Mobilitätsgarantie mit Blick auf die gleichwertigen Lebens- verhältnisse Stadt – Land in den nächsten Jahrzehnten“, so Landrat Heinz-Peter Thiel. „Die Diskussionen um die EifelQuerBahn haben schon so viele Wendungen erlebt, ich hoffe sehr darauf, dass wir jetzt nach- haltig Gutes für den SPNV in der Eifel er- reichen können“, betont Landrat Manfred Schnur. Auf Basis der fast finalen Fahr- planabstimmungen sind konkrete Schritte vereinbart worden: Analog der Verfahrens- weise bei bereits durchgeführten anderen Machbarkeitsuntersuchungen in Rhein- land-Pfalz wird bezüglich der Finanzierung und Durchführung der Machbarkeitsunter- suchung in Kürze ein Kooperations- und Fi- nanzierungsvertrag zwischen den Projekt- partnern abgeschlossen. Projektpartner sind das Land, die beteiligten Landkreise und der SPNV-Nord. Vorgesehen ist auch die Einrichtung eines projektbegleitenden Lenkungskreises mit allen Projektpartnern. Der SPNV Nord beauftragt dann in Abstim- mung mit den Partnern die Erstellung einer groben Planung (Leistungsphase 0 HOAI) für die lnfrastrukturmaßnahmen zur Re- aktivierung der EifelQuerBahn nach dem vereinbarten Zielfahrplankonzept. Wegen der durchgängigen Betrachtungen für die Investitionen auch im Bereich der Leit- und Sicherungstechnik auf der Gesamtstrecke Gerolstein – Andernach wird ein gesamt- hafter Betrieb der EifelQuerBahn durch die DB Netz AG (auch Eigentümer des stillge- legten Abschnitts) im Falle einer SPNV- Reaktivierung unterstellt. Die finanziellen Aufwendungen für die Grobplanung der lnfrastrukturmaßnahmen finanziert das Land gemäß der Zuständig- keit nach demNVG zu 100%. Auf der Basis der Ergebnisse der Grobkostenschätzun- gen erfolgt eine erste Bewertung mittels einer NKU. Die finanziellen Aufwendungen für die Durchführung der NKU teilen sich die Projektpartner SPNV-Nord, MWVLW, Landkreise Cochem-Zell und Vulkaneifel zu je 33 %. Bei einem positiven Ergebnis der NKU im Rahmen der Machbarkeitsuntersuchung könnte nach Beschluß der Verbandsver- sammlung des SPNV Nord eine Vorent- wurfsplanung (Lph 1 und 2 HOAI) mit be- gleitender Nutzen-Kosten-Untersuchung in Auftrag gegeben werden. „Natürlich wollen wir die wirtschaftlichen Konsequenzen des Projekts gut überbli- cken können, langfristig bietet der Schie- nenverkehr gute Voraussetzungen für ein besseres Klima, deswegen habe ich den SPNV-Nord auch gebeten, die Nutzung alternativer Antriebe wie Wasserstoff mit zu prüfen“, ist Landrat Manfred Schnur von der nachhaltigen Sinnhaftigkeit überzeugt. „Mit einem schnellen RE schaffen wir für unsere Bürger und den Tourismus eine hervorragende Mobilitätsperspektive so- wie eine unverzichtbare Standortentwick- lung für Gäste und Einheimische zugleich. Natürlich werden wir dafür auch unser Busnetz anpassen,“ schaut Landrat Heinz- Peter Thiel nach vorne.

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