SEITE 10 LEBEN AUCH SIE MIT EINER BEHINDERUNG UND MÖCHTEN AUS IHREM ALLTAG BERICHTEN? Dann melden Sie sich unter: behindertenbeirat-vulkaneifel@t-online.de meinem Ehrenamt der Fall ist. Außerdem genieße ich es, Zeit mit meiner Familie, meinen Freunden und unserem „Enkelhund“ Hamsti zu verbringen sowie die schönen Dinge des Lebens zu genießen, sei es gutes Essen, Urlaube oder unsere Cabrio-Touren. Ich bin ein positiver Mensch, daher ärgere ich mich nicht über viele Dinge. Ein gesunder Humor gehört für mich dazu, daher versuche ich meine Behinderung nicht zu ernst zu nehmen. In welchen Bereichen erlebst Du Hürden in Deiner Umwelt? Was behindert Dich in deinem Alltag am meisten? Hürden finden sich in nahezu allen Lebensbereichen. So ist zum Beispiel das Einkaufen im Supermarkt immer wieder herausfordernd, zum einen aufgrund der variierenden Lichtverhältnisse und zum anderen durch die ständige Umgestaltung des Sortiments, was die Orientierung erschwert. Eine weitere Herausforderung ist zudem meine eingeschränkte Mobilität. Auch der Haushalt bietet immer wieder Hürden, wenn man beispielsweise ans Fenster putzen denkt, um nur wenige Beispiele zu nennen. Manche Dinge müssen sich einfach einspielen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es keine Hürden gibt, die man nicht bewältigen kann, auch wenn zum Teil Unterstützung erforderlich ist. Was bedeutet Barrierefreiheit für Dich? Für mich bedeutet Barrierefreiheit, dass Rücksicht auf unsere Behinderung genommen wird. Besonders für Sehbehinderte mit Sehrest gestaltet sich die Orientierung oft schwierig, wenn alles „Ton in Ton“ ist. Daher wäre es hilfreich, wenn mehr mit Kontrasten gearbeitet würde oder beispielsweise Straßenpoller grell bemalt würden. Auch wenn wir meist nicht ohne Begleitperson unterwegs sind, würde uns dies bei der Orientierung helfen. Denn auch der Langstock ist in fremder Umgebung nur bedingt hilfreich. Generell wünsche ich mir, dass bei vielen Maßnahmen mehr an Sehbehinderungen gedacht wird. Was hat sich in den letzten Jahren (positiv) verändert? Die letzten Jahre haben mir gezeigt, dass man Sachen anders wahrnimmt. So haben sich auch meine übrigen Sinnesorgane verändert und zum Teil stärker ausgeprägt. Vieles, was mir früher wichtig erschien, ist es heute nicht mehr. Meine Prioritäten haben sich verschoben. Heute genieße ich es zum Beispiel viel mehr, mein Zuhause zu verlassen, obwohl es der Ort ist, an dem ich mich am besten auskenne und mich sicher fühle. Meine Welt ist insgesamt kleiner geworden, daher schätze ich ehrliche, persönliche Kontakte umso mehr. Man sieht schließlich nur mit dem Herzen gut. Was sollte sich für Dich noch in der Gesellschaft/Deinem Umfeld konkret ändern, damit Menschen mit Deiner Behinderung besser an der Gemeinschaft teilhaben können? Wir brauchen keinen „roten Teppich“. Vielmehr wäre es hilfreich, wenn Menschen genauer hinschauen und uns „normal“ behandeln würden. Es ist nicht immer offensichtlich, dass man eine Behinderung hat. Daher trage ich meist einen Button, der auf meine Behinderung hinweist. Wenn man den Eindruck hat, dass wir Unterstützung benötigen, freuen wir uns, wenn man uns anspricht und fragt, aber bitte ohne uns einfach anzufassen und beispielsweise ungefragt über die Straße zu führen. Auch das „Gesehen werden“ ist mir wichtig. Oft habe ich bereits die Erfahrung gemacht, dass mit meiner Begleitperson gesprochen wird, aber nicht mit mir. Auch wenn ich nicht gut sehe, höre ich sehr gut und unterhalte mich gerne. Menschen können also gerne auf uns zukommen und uns ansprechen. Wo gibt es für erblindete Menschen/ Menschen mit Sehbehinderung Unterstützung? Wer hat dir geholfen? Mir persönlich hat der Austausch mit Betroffenen geholfen, denn man ist nicht alleine. Meine Erfahrungen gebe ich gerne weiter. So treffen wir uns beispielsweise regelmäßig zu einem Stammtisch für Betroffene und Angehörige, woraus auch feste Freundschaften entstanden sind. Hilfe gibt es auch bei Organisationen wie zum Beispiel PRO RETINA Deutschland e. V oder dem Verband der Blinden und Sehbehinderten e. V. Trier. Was wünschst Du Dir für die/Deine Zukunft? Für die Zukunft wünsche ich mir nur, dass meine Familie gesund bleibt. Wenn es um meine persönlichen Wünsche geht, hoffe ich, dass mein Sehrest noch lange erhalten bleibt und ich weiter optimistisch in die Zukunft blicken kann. Die Sehbehinderung ist Teil meines Lebens und ich möchte mich gerne weiter für Blinde und Sehbehinderte engagieren. Beschlussfassung über öffentliche Bekanntmachungen im Sinne von § 1 Abs. 4 S. 1 der Hauptsatzung des Landkreises Vulkaneifel Dringliche Sitzungen im Sinne von § 3 Abs. 3 der Landesverordnung zur Durchführung der Landkreisordnung (LKO DVO) des Kreistags oder eines Ausschusses oder sonstige dringende Kreisangelegenheiten können abweichend von § 1 Absatz 1 der Hauptsatzung des Landkreises Vulkaneifel auch in einer Tageszeitung bekannt gemacht werden, sofern eine rechtzeitige Bekanntmachung im Amtsblatt nicht mehr möglich ist. Der Kreistag hat am 08.07.2024 aufgrund des § 1 Abs. 4 der Hauptsatzung des Landkreises Vulkaneifel vom 08.07.2024 folgenden Beschluss gefasst, der hiermit öffentlich bekannt gemacht wird: Bekanntmachungen im Sinne von § 1 Abs. 4 S. 1 der Hauptsatzung des Landkreises Vulkaneifel erfolgen durch den Trierischen Volksfreund. Daun, den 08.07.2024 Kreisverwaltung Vulkaneifel gez. Julia Gieseking (Landrätin)
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