SEITE 3 Netzwerkkonferenz Kinderschutz im Landkreis Vulkaneifel 2025 Inklusion im Blick: Zwischen Anspruch und gelebter Realität Was braucht es, damit Kinderschutz wirklich alle Kinder erreicht – auch diejenigen mit Behinderungen? Mit dieser Leitfrage eröffnete sich am 7. Mai 2025 im Forum Daun ein ebenso aktuelles wie herausforderndes Thema: Inklusion im Kinderschutz. Rund 90 Fachkräfte aus Jugendhilfe, Behindertenhilfe und Bildung versammelten sich zur jährlichen Netzwerkkonferenz des Landkreises Vulkaneifel, um unter dem Titel „Die Realität der Inklusion: Erwartungen im Vergleich“ über gesetzliche Anforderungen, praktische Erfahrungen und notwendige Veränderungen ins Gespräch zu kommen. Im Zentrum stand die gemeinsame Suche nach Lösungen, wie inklusive Strukturen im Kinderschutz nicht nur angedacht, sondern auch aktiv umgesetzt werden können. Die Konferenz wurde vom Jugendamt des Landkreises Vulkaneifel organisiert - unter der Leitung von Hendrik Müller, Netzwerkkoordinator gemäß dem Landes- und Bundeskinderschutzgesetz. Unterstützt wurde er dabei von Eva Pestemer (Caritasverband Westeifel, Kinderschutzdienst) und Ute Rölen (Fachberatung Kitas, Jugendamt Vulkaneifel). Mit großer Souveränität führte Hiltrud Göbel durch den Nachmittag. Was bedeutet Inklusion im Alltag? Gleich zu Beginn sorgte Stefanie Ulrich, Juristin und Gründerin von constitutional-coaching®, mit einem pointierten Impulsvortrag für einen aufmerksamen Einstieg. Sie analysierte die tiefgreifenden Auswirkungen der Reformen des SGB VIII und des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG). Ihre klare Botschaft: Inklusion muss sich an den Schnittstellen zwischen Jugendhilfe und Eingliederungshilfe bewähren – und das bedeutet mehr als wohlklingende Konzepte. Es erfordert die Entwicklung von Schutzkonzepten, die auch für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen wirklich greifen. Realität trifft Anspruch – Die Podiumsdiskussion Spannend wurde es in der anschließenden Podiumsdiskussion: Fachleute aus der Region zeigten eindrucksvoll, wo Inklusion im Kinderschutz bereits gelingt und wo sie im Alltag auf Hürden stößt. Mit dabei waren unter anderem Christiane Hanke, Geschäftsführerin des Palais e.V., Diana Kolbe vom Behindertenbeirat Vulkaneifel, die auch als Peer Counselor tätig ist, Jürgen Morbach, Prokurist der Westeifel-Werke, Achim Saßmann, Geschäftsführender Vorstand der Lebenshilfe Kreisvereinigung Daun e.V., sowie erneut Stefanie Ulrich. In den teils kontroversen, aber stets konstruktiven Beiträgen wurde deutlich: Der Wille zur inklusiven Praxis ist vorhanden, doch der Weg dorthin ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Fachkräfte berichteten von fehlenden Ressourcen, unklaren Zuständigkeiten und strukturellen Barrieren, die ihre Arbeit oft erschwerten. Gleichzeitig wurde spürbar, wie viel Engagement und Fachwissen bereits vorhanden ist – und dass der Austausch über Grenzen hinweg ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem inklusiveren Kinderschutz sein kann. Zweiter Impuls: Inklusion braucht Haltung und Struktur Stefanie Ulrich betonte in ihrem Vortrag, dass inklusiver Kinderschutz mehr ist als Gesetzestreue – er erfordert barrierefreie Strukturen, interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine klare fachliche Haltung. Sie gab wertvolle Impulse für Schutzkonzepte, Teamreflexion und Kooperation. Ein starker Schlussakkord Den Schlusspunkt setzte Manuela Schneiders, Leiterin des Jugendamtes. In ihrer abschließenden Würdigung betonte sie, wie wichtig es sei, das Thema weiterhin zu verfolgen. Inklusion im Kinderschutz sei keine einmalige Aufgabe, sondern ein langfristiger Prozess, der ein Umdenken auf vielen Ebenen erfordere – fachlich, strukturell und gesellschaftlich. Auf dem Bild von l. n. r.: Hiltrud Göbel, Stefanie Ulrich, Diana Kolbe, Jürgen Morbach, Achim Saßmann, Christiane Hanke, Manuela Schneiders, Hendrik Müller Das Veterinäramt informiert: Neuerungen bei den Untersuchungszeiten im Trichinenlabor Auf Wunsch vieler Jäger bietet das Veterinäramt ab dem 01.06.2025 wieder einen 2. Untersuchungstag für Trichinenproben der Wildschweine an. Untersuchungstage sind dann Montag und Freitag. Beachten Sie bitte den Probeneingang bis 06:00 Uhr. Durch das Pfingstwochenende (08./09.06.2025) fällt der Untersuchungstag für Trichinenproben am Montag weg. Alternativ werden am Dienstag, 10.06.2025, Probeneingang bis 08:00 Uhr, Trichinenproben untersucht. Rufen sie das Ergebnis der Untersuchung bitte auf unserer Internetseite ab.
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