KW25 2025

SEITE 2 Gelungener Start: „Dauner Gespräche“ diskutierten vor fast 100 Interessierten die Zukunft der Arbeit in der Vulkaneifel Der Auftakt eines neuen Veranstaltungsformates der WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel mbH war sehr erfolgreich. Einmal im Jahr bieten die „Dauner Gespräche“ ab sofort die Möglichkeit für einen Austausch zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung, um für die Vulkaneifel Positionen zu zeigen, Impulse zu setzen und Perspektiven zu eröffnen. Thema des ersten Gesprächs war im Dauner Forum die „Zukunft der Arbeit“. Für Judith Klassmann-Laux, Geschäftsführerin der WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel mbH und Abteilungsleiterin Struktur- und Kreisentwicklung beim Landkreis Vulkaneifel, war das Ziel der „Dauner Gespräche“ klar: „Wir wollen gemeinsam nach vorne schauen und einen Dialog in Gang setzen. Dafür ist das Forum in Daun genau der passende Ort. Ein Forum ist ein realer Ort oder ein virtueller Raum, in dem Fragen gestellt und beantwortet werden und Menschen miteinander Ideen und Meinungen austauschen können.“ Das Veranstaltungsformat versteht sich auch als Teil des Kreisentwicklungskonzeptes, das unter anderem die Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln in der Vulkaneifel verbessern will. Julia Gieseking, Landrätin des Landkreises Vulkaneifel, eröffnete die Gesprächsrunde mit Gedanken zur rasanten Veränderung durch die digitale Transformation. „Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Arbeitswelt, die uns große Chancen bietet, uns aber auch vor große Herausforderungen stellt. Die zunehmende Digitalisierung und die Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz bieten, verändern schon jetzt die Arbeit der Verwaltung und auch die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger, die in Teilen schon einen 24/7-Service nutzen können. Neben den technologischen Aspekten gibt es auch menschliche Herausforderungen, die man bei der Suche nach Talenten gerade im ländlichen Raum erkennen muss. Junge Menschen werden sich im Laufe ihres Berufslebens in ganz anderem Maße als bisher auf neue Rahmenbedingungen einstellen und an sich selbst arbeiten müssen.“ Politik und Kommunen müssten weiterhin konsequent für gute strukturelle und organisatorische Rahmenbedingungen sorgen, die sowohl die Ansiedlung von Unternehmen als auch die Gewinnung von Fachkräften in der Region erleichtern und attraktiv machen. Mit Unterstützung von Bund und Land gelte daher beispielsweise dem Breitbandausbau besondere Aufmerksamkeit. Die Zukunft der Arbeit in der Vulkaneifel sieht sie positiv – neben Global Playern und Hidden Champions finden sich auch gut aufgestellte Familienunternehmen in der Region. Gordon Schnieder, Vorsitzender der CDU-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, nahm den Gedanken der zu verändernden Rahmenbedingungen aus der Sicht der Landespolitik auf: „Bei uns sind die Rahmenbedingungen leider nicht so, dass sich die Unternehmen und deren Mitarbeitende frei entfalten können. Wir haben einen deutlichen Anstieg der Erwerbstätigkeit, aber wir haben keine Steigerung beim Bruttoinlandsprodukt. Der produzierende Mittelstand schafft in Deutschland den Wohlstand, und in diesem Bereich gibt es im ersten Quartal 2025 in Rheinland-Pfalz einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von über 6 %. Da brauchen wir eine Wende – wir müssen mehr arbeiten. Ich bin allerdings ein Fan von Subsidiarität – ich will, dass sich Politik nur dann einmischt, wenn sie sich einmischen muss. Unternehmen sollen selbst entscheiden, welche Arbeitszeitmodelle für sie passend sind. Aber die Rahmenbedingungen müssen stimmen, damit auch Menschen in unsere Region kommen, um hier zu arbeiten – dazu gehört beispielsweise für Familien, dass die Kitas verlässlich jeden Tag offen sind und die Schulen funktionieren, damit Frauen und Männer gleich arbeiten können.“ Davon sei man aber noch weit entfernt und da sei die Politik gefordert. Um unter anderem den Investitionsstau in Schulen und Universitäten zu überwinden und die Mobilität durch verkehrstechnische Verbesserungen zu vereinfachen, sei das Sondervermögen in den nächsten zehn Jahren sinnvoll und notwendig. Rainer Schmitz, Geschäftsführer bei der Schmitz Haustechnik GmbH, berichtete über seine Erfahrungen bei der Gewinnung und Ausbildung von Fachkräften. „Die Ausbildungszahlen in unserem Betrieb steigen wieder. Das ist das Ergebnis eines intensiven Kontaktes zu den Schulen und den potenziellen Azubis, denen wir die interessanten Chancen und Perspektiven im Handwerk vermitteln. Die zunehmenden technischen Herausforderungen machen die Berufsausbildung immer attraktiver und herausfordernder für viele junge Menschen.“ Das Ziel des Familienunternehmens aus der Vulkaneifel sei die langfristige Bindung von Mitarbeitenden und die Basis dafür werde bei der individuellen Förderung und Begleitung der Auszubildenden gelegt. Gleichzeitig bemüht man sich auch engagiert um die Gewinnung und Förderung von Fachkräften – auch aus dem Ausland . Für Sabine Diße, Geschäftsführerin des kaufmännischen Bereichs bei der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG, stellt sich die Situation bei einem Global Player komplexer dar. „Wir sind authentisch und fokussieren uns darauf, zu erklären, wo wir Im Dauner Forum verfolgten rund 100 Gäste aufmerksam die Podiumsdiskussion zur Zukunft der Arbeit in der Vulkaneifel – ein gelungener Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe "Dauner Gespräche", Foto: WFG Vulkaneifel mbH/Christina Kirst

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