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Seite 3 LANDKREIS VULKANEIFEL Partnership Brabant – Vulkaneifel „Wie wir von einander lernen können!“ „Vielen Dank für die Ideen und anspre- chenden Visionen, die wir während un- seres Aufenthaltes in der Vulkaneifel vermittelt bekommen haben“, resümiert die Bürgermeisterin der Gemeinde Reu- sel de Mierden, Jetty Eugster. „Wir haben zwei informative Tage in der Vulkaneifel verbracht, haben uns besondere wirt- schaftlich-touristische Konzepte ange- schaut und wurden um weitere Denkan- stöße bereichert.“ Auf Einladung von Landrat Heinz Peter Thiel reiste eine 10-köpfige Delegation von Vertretern aus Politik, Tourismus und Freizeitwirtschaft aus der Provinz Nordbrabant in den Niederlanden, in die Vulkaneifel. Bereits im November 2015 war ebenfalls auf Initiative von Landrat Thiel eine Grup- pe von Experten der Kreisentwicklung, der Wirtschaftsförderung, der Tourismus- branche und der Kommunalpolitik aus der Vulkaneifel nach Brabant gereist, um sich über innovative zeitgemäße Gastrono- mie-Konzepte gegen das Gasthausster- ben in der EIFEL, rund um die Gemein- de Eersel und in der Stadt Eindhoven zu informieren. Ausgangspunkt war es, im Rahmen der Zukunftsstrategie des Landkreises Vulkaneifel u.a. zeitgemä- ße Freizeitangebote im gastronomischen Bereich als Standortfaktor zu entwickeln. Zwei Jahre später nun der Gegenbesuch: mit im Gepäck der Brabanter Delegation, jede Menge Fragen. Was ist die Grundlage für tourismuspoliti- sches Handeln in der Vulkaneifel und wie funktioniert die wirtschaftliche und poli- tische Vernetzung diesbezüglich in der Großregion EIFEL? Wie nutzt die Vulkan- eifel ihre außergewöhnliche Kulturland- schaft? Welches wirtschaftliche Konzept steht dahinter und wie wird dieses kom- munal unterstützt? Die niederländische Provinz Brabantse Kempen ist ebenfalls ländlich geprägt. Ein Problem der Tourismusstruktur ist jedoch, die Region grenzt nicht an die Nordsee oder an ein Mittelgebirge und partizipiert nur vom hochmodernen, dy- namischen Innovationsstandort Eindho- ven und dessen Umland, sodass die Re- gion als Urlaubs- und Erlebnisdestination noch viel Potential bereithält. Die Lösung: ein überregionales Touris- muskonzept, wie es bereits in der Vulkan- eifel seit 20 Jahren besteht und über die vielen lokalen Akteure in der Eifel profes- sionell, gemeinschaftlich vernetzt weiter- entwickelt wird. Im Fokus der zweitätigen Delegations- reise standen daher die touristische Ver- marktung der Region, der „Marke Eifel“ und die Mitwirkung durch Hotellerie und regionaler Freizeitbetriebe. Ein Ansatzpunkt: die Eifel Tourismus GmbH, ein überregionaler Zusammen- schluss von Städten, Landkreisen, Ver- bandsgemeinden und Gemeinden der Eifel, über Landesgrenzen hinweg, um zu professionalisieren, zu bündeln und gemeinsame Mehrwerte und Potentiale zu schaffen. Alle Beteiligten verbindet die Idee, den Bekanntheitsgrad der EIFEL bundesweit und europaweit zu steigern, touristische Angebote in Zusammenar- beit mit den lokalen Verkehrsämtern zu erarbeiten, das Management der „Mar- ke EIFEL“ zu fördern und Gastgeber und Einzelhandel zu unterstützen. In Ausar- beitung spezieller Projekte, wie z.B. das „Storytelling“, bei dem die Verantwortli- chen die Geschichte lebendig machen und das „Erzählte“ in den Köpfen den Besuchern verankern. Diese Art des „Ge- schichtenerzählens“ durften die Teilneh- mer hautnah auf der Munterley durch Dr. Bitschene in Gerolstein erleben. Auch der Natur- und UNESCO Geo- park Vulkaneifel mit Blick auf das erd- geschichtliche, natürliche und kulturelle Erbe der Region, ist ein besonderer tou- ristischer „Pull-Faktor“. Wie die Vulkaneifel entstanden ist, was sie ausmacht und mit welchen Marke- tingstrategien und Angeboten der Na- tur- und Geopark arbeitet, erfuhren die Teilnehmer in einem Vortrag des Ge- schäftsführers Dr. Andreas Schüller. Mit einem Schwerpunktthema touristisch zu überzeugen, dass funktioniert in der „Krimihauptstadt“ Hillesheim. Geprägt wird die krimi-affine Infrastruktur durch den vor Ort lebenden Autor und Vater der „EIFEL-Krimis“, Jacques Berndorf. Aus der Bekanntheit seiner Krimis entstanden Krimievents, wie das Krimifestival Tatort Eifel, das Krimihotel oder das Kriminal- haus mit Deutschlands größter Krimi- Sammlung und dem Café Sherlock des Ehepaars Monika und Ralf Kramp. Die Besucher hatten selbst die Gelegenheit, sich von der Krimileidenschaft in den Bann ziehen zu lassen. Ein Beispiel für ein „Top Gastgeber-Ange- bot“ in der Hotellerie in der Vulkaneifel: das Wohlfühlhotel Michels in Schalken- mehren, lernten die Teilnehmer eben- falls kennen. Auch ein Besuch auf dem Vulkanhof in Gillenfeld demonstrierte der Delegation die Gewinnung, Verarbeitung und Vermarktung regionaler Produkten sowie die interessanten Lernangebote des Hofes für Kitas und Schulen. Vernetzung von Akteuren der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, ein an- spruchsvolles Themenfeld, das Diskussi- onsbedarf und viel Entwicklungspotenzial bereithält. Ein fulminanter Austausch auf beiden Seiten mit der Erkenntnis, dass der Austausch der Regionen Brabantse Kempen und der Eifel ein profundes Mit- tel ist, voneinander zu lernen, sich weiter- zuentwickeln und gemeinsame Lösungen zu finden. Das Fazit auf beiden Seiten: Wir bauen den Kontakt weiter aus; wir können noch viel voneinander lernen! Vertreter der Delegation aus Brabant zusammen mit Landrat Heinz-Peter Thiel, dem Ehepaar Kramp, Vertreter der Kreisverwaltung Vulkaneifel und Wolfgang Reh von der Eifel Tourismus GmbH

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