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Seite 3 LANDKREIS VULKANEIFEL A.R.T. Verbandsversammlung Jahresabschluss, Flutabfälle, Gelbe Säcke und Deponie Saarburg Am Dienstag, den 11. Oktober fand im A.R.T. Sitzungsaal in Trier die dritte diesjährige Verbandsversammlung des A.R.T. statt. Auf der Tagesordnung: Die Feststellung des Jahresabschlusses 2021 und die Sammlung von Leichtverpackungen für den Zeitraum 2024 bis 2026. Jahresabschluss 2021 202 Millionen Euro. So wird der festgestellte Jahresabschluss des A.R.T. für das Wirtschaftsjahr 2021 beziffert. Dagegen mutet das ausgewiesene Jahresergebnis des Gesamtbetriebs in Höhe von -88.000 Euro überschaubar an. „In Anbetracht der aktuellen Kostenentwicklungen sind wir mit diesem nahezu ausgeglichenen Ergebnis für 2021 zufrieden.“ so Dr. Monzel, Verbandsdirektor des A.R.T.. „Die Einzelergebnisse für die Landkreise Eifelkreis Bitburg-Prüm und Vulkaneifel zeigen mit -1,7 Millionen und -415 T€ aber auch, dass in diesen Landkreisen in den kommenden Jahren mit einem Mehrbedarf bei den Gebühreneinnahmen kalkuliert werden muss, der die Altschulden aus der Zeit vor der Aufnahme in den Zweckverband ausgleicht.“ Inwieweit sich die aktuellen Preisentwicklungen auf die künftigen Abfallgebühren zusätzlich auswirken werden, ist Bestandteil der derzeit laufenden Gebührenkalkulationen für 2023/2024. Kostenübernahme für Flutabfälle ungeklärt Im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss 2021 verweist Verbandsvorsteher Landrat Gregor Eibes auf eine wesentliche Tatsache, die das Jahresergebnis nachträglich noch negativ beeinflussen könnte. Im Jahr 2021 hat der A.R.T. auf den Deponien in Sehlem und Mertesdorf mehr als 71.000 Kubikmeter Flutabfälle abgelagert. Hierfür wurde Deponieraum in Anspruch genommen, der eigentlich für die Ablagerung von nicht organischen Abfällen hergerichtet wurde und für die kommenden Jahre Entsorgungssicherheit geben sollte. Die Kosten hierfür und für die zahlreichen Beschäftigen, die wochenlang Tag und Nacht im Dauereinsatz die Abfälle aus den betroffenen Regionen abtransportiert haben, belaufen sich auf 6,8 Millionen Euro. Geld, das im Rahmen der Katastrophenhilfe aus entsprechenden Mitteln des Landes hätte erstattet werden sollen. Doch ob dies tatsächlich geschieht, oder der A.R.T. zumindest auf einem Teil der Kosten sitzen bleibt, soll nun in weiteren Gesprächen mit dem zuständigen Innenministerium geklärt werden. Wenn diese seit Monaten offenen Rechnungen nicht vom Land beglichen werden, muss der A.R.T. sie über die Abfallgebühren selbst tragen. Ob und wie dann zwischen den Landkreisen und der Stadt Trier verrechnet wird, bliebe zu klären. „Wir hoffen sehr, dass wir in den kommenden Wochen eine Einigung mit dem Ministerium erzielen können.“ sagte Eibes Entscheidung über die Zukunft der Gelben Säcke erst im Dezember Gelbe Säcke gehören eigentlich nicht zu den Aufgaben des A.R.T., da die Wertstoffsammlung bereits 1991 per Gesetz auf die privat geführten Dualen Systeme übertragen wurde. Nach dem Verpackungsgesetz (VerpackG) bestimmen in Deutschland die Dualen Systeme über die Sammlung und Sortierung der Gelben Säcke und vergeben entsprechende Aufträge. Alle drei Jahre schreiben diese die Aufträge zur Sammlung und Sortierung von Verpackungsabfällen aus. Die aktuellen Aufträge laufen noch bis Ende 2023. In den Landkreisen BernkastelWittlich, Eifelkreis Bitburg-Prüm und Vulkaneifel werden die Gelben Säcke zur Zeit von Remondis eingesammelt. Die Ausschreibungen für die Stadt Trier und den Landkreis Trier-Saarburg hat der A.R.T. gewonnen. Bevor die Aufträge für den nächsten Zeitraum von 2024 bis 2026 vergeben werden können, müssen sich die Dualen Systeme mit dem öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern vor Ort – in der Region also mit dem A.R.T. - über die Art und Weise der Einsammlung abstimmen. Hierbei geht es vor allem darum, ob es in der Region künftig Gelbe Tonnen oder weiterhin den Gelben Sack geben wird. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. In Mehrfamilienhäusern ist das Sacksystem leichter zu handhaben. Bei Lagerung der Abfälle im Keller ist der Transport der Säcke am Abfuhrtag an die Straße deutlich leichter als der Transport einer Tonne. Oftmals fehlt auch der Platz für weitere Tonnen am Haus, während die Säcke im Keller gelagert werden können. In Einfamilienhäusern hingegen wäre eine Gelbe Tonne sicherlich oftmals die optimale Lösung. „Wir haben in Abstimmung mit den Dualen Systemen als unserem Auftraggeber versucht, beide Möglichkeiten anzubieten, so dass jeder Kunde selbst zwischen Sack und Tonne hätte wählen können.“ so Kirsten Kielholtz, Pressesprecherin des A.R.T. „Diesem Vorschlag haben die Dualen Systeme jedoch nicht zugestimmt.“ Ein Mitglied der Verbandsversammlung bat trotz einer deutlichen Mehrheit für die Beibehaltung der Gelben Säcke im Zeitraum 2024-2026 darum, dies noch einmal in der Fraktion erörtern zu dürfen. Diesem Wunsch schloss sich die Verbandsversammlung an. Eine Entscheidung wird somit erst in der nächsten Sitzung der Verbandsversammlung im Dezember getroffen. Deponie Saarburg – ungeahnte Mengen In Deutschland ist die Überwachung und Sanierung von Altdeponien Aufgabe der Daseinsvorsorge. Modernste Technik stellt die kontinuierliche Überwachung jeder einzelnen Deponie sicher. Im Rahmen dieser Sicherungsmaßnahmen wurde bei der Deponie Saarburg festgestellt, dass die vor etwa 60 Jahren nach dem damaligen Stand der Technik gebaute Deponie einen Schutz des Erdreichs vor Kontamination nicht mehr garantiert. Zudem sind die Rohre, die den unter der Deponie verlaufenden Klingenbach leiten, im Laufe der Jahre eingebrochen. Eine Sanierung der Deponie von Grund auf wurde damit unausweichlich. Die einzig sinnvolle Lösung für die Deponie Saarburg war eine vollständige Umlagerung der Abfälle in einen hochmodernen Deponieabschnitt im EVZ Mertesdorf. Eine echte Mammutaufgabe. Denn Pläne gab es vom Bau der Deponie keine. Also auch keine Informationen darüber, welche Mengen an Abfall überhaupt dort lagern. Über Bohrungen wurde versucht, das Volumen abzuschätzen. Heute, 3 Jahre nach dem Beginn der Arbeiten weiß man, es ist in Saarburg deutlich mehr Müll als erwartet abgelagert worden. Zusätzlich zu den bereits abtransportierten 300.000m³ müssen voraussichtlich noch einmal 150.000m³ Abfälle abgetragen und abtransportiert werden, bis die Talsohle erreicht ist. Gegenwärtig wurden die Transporte wegen der problematischen Verkehrsführung rund um Konz unterbrochen. „Die Arbeiten mit dem beauftragten Unternehmen laufen seit drei Jahren nahezu problemlos.“ erläutert H.-G. Koch, der zuständige Projektleiter. „Sie werden allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen.“ Zurück bleibt in Saarburg nach den umfangreichen Arbeiten das ursprüngliche Tal des Klingenbachs. Erst wenn keinerlei Rückstände mehr im Boden nachgewiesen werden können, ist der Rückbau abgeschossen. Das Gelände soll dann renaturiert und das Wasser des Klingenbachs dem Lohbach zugeführt werden.

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