Enge Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und der Beauftragten für Migration und Integration
Im Landkreis Vulkaneifel leben über 6000 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft. Hierzu zählen allein rund 800 geflüchtete Personen aus der Ukraine. All diese Menschen bereichern den Landkreis Vulkaneifel und machen ihn bunter und lebendiger.
Damit sich diese Menschen in einem für sie fremden Land mit unbekannter Sprache und Kultur zurechtfinden, kommt der sozialen und kulturellen Integration eine enorme Bedeutung zu. Um die Integrationsarbeit im Landkreis zu bündeln, zu vernetzen und zu koordinieren, hat der Kreistag des Landkreises Vulkaneifel für die Dauer seiner gesetzlichen Wahlzeit Maaike Thijs aus Kopp als Beauftragte für Migration und Integration berufen. Sie unterstützt und berät Menschen im Integrationsprozess und ist in regelmäßigem Austausch mit der Kreisverwaltung Vulkaneifel.
Kommunales JobCenter seit Juni 2022 für Geflüchtete aus der Ukraine zuständig- Maaike Thijs informiert sich vor Ort
Bund und Länder haben sich im April vergangenen Jahres darauf verständigt, dass vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflüchtete Menschen ab dem 01.06.2022 Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) – seit dem 01.01.2023 Bürgergeld genannt - beanspruchen können. Zuständige Stelle hierfür ist das Kommunale JobCenter des Landkreises Vulkaneifel in Daun. In einem Termin mit Markus Schneider, dem Leiter des Kommunalen JobCenters, informierte sich die Beauftragte für Migration und Integration kürzlich über die Arbeit und die Leistungen des JobCenters. „Neben der Beratung und Unterstützung im Integrationsprozess ist mir der Austausch mit der Verwaltung sehr wichtig. Ich bin wöchentlich in der Kreisverwaltung Vulkaneifel und biete dort eine Sprechstunde für ausländische Mitbürger:innen an. Zusätzlich zu dem Kontakt zur Ausländerbehörde und zum Sozialamt der Kreisverwaltung Vulkaneifel, ist es mir ein Anliegen, mich auch über die Arbeit im JobCenter regelmäßig zu informieren, da hier auch die ukrainischen Geflüchteten Leistungen beziehen“, erläutert Migrationsbeauftragte Maaike Thijs.
Rund 800 sog. Bedarfsgemeinschaften hat das Kommunale JobCenter des Landkreises Vulkaneifel vor Juni letzten Jahres betreut. Mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine und der gesetzlichen Änderung für Geflüchtete aus der Ukraine zum 01.06.2022 hat sich diese Zahl schlagartig erhöht, erläutert Markus Schneider im Gespräch mit Maaike Thijs. Gerade in der Übergangsphase im letzten Sommer seien die Zahlen sprunghaft angestiegen. Mehr als 200 Bedarfsgemeinschaften mit über 500 aus der Ukraine geflüchtete Menschen, die bereits Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten haben, hatten ab Juni 2022 Anspruch auf Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II. „Ich bin stolz, dass unser JobCenter und das Team der Kolleginnen und Kollegen im JobCenter diesen Kraftakt erfolgreich gemeistert hat. Auch die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Sozialämtern der Verbandsgemeinden möchte ich an dieser Stelle betonen. Besonders in diesem Zusammenhang hat sich unsere Organisationsform als Kommunales Job-Center und die damit verbundene Verortung in der kommunalen Familie als sehr hilfreich erwiesen“, erläutert Markus Schneider. Bei Vorliegen der vollständigen Antragsunterlagen konnten die Leistungen zügig bewilligt werden. Menschen, die bereits im Asylbewerberleistungsbezug waren, erhielten diese Leistungen weiter bis zur Bewilligung im JobCenter. Die Leistungen gingen somit nahtlos ineinander über. Neben ukrainischen Flüchtlingen ist das Kommunale JobCenter zudem auch nach entsprechender ausländerrechtlichen Anerkennung für Migranten anderer Herkunftsländer zuständig.
Kommunales JobCenter kommt Landkreis zu Gute – Ansprechpartner für alle Menschen, die Anspruch auf Bürgergeld haben
Auch Landrätin Julia Gieseking ist froh, dass die Verwaltung die Herausforderungen durch die gesetzlichen Neuregelungen so gut gemeistert hat. „Auch hier zeigt sich, dass die Einrichtung eines kommunalen JobCenters uns immer wieder zu Gute kommt. Unter dem Dach der Kreisverwaltung Vulkaneifel ist zwischen den einzelnen betroffenen Abteilungen – z. B. Ausländerbehörde, Sozialamt, Jugendamt und JobCenter – eine enge Abstimmung auf kurzem Wege möglich. Mir ist an dieser Stelle aber auch wichtig, zu betonen, dass unser JobCenter für alle Menschen, die Anspruch auf Bürgergeld nach dem SGB II haben, Ansprechpartner ist“, so Landrätin Julia Gieseking.
Unser JobCenter bietet Bürger:innen, die erstmalig Bürgergeld (Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II) beantragen möchten, einen besonderen Service an. Über die zentrale Rufnummer des JobCenters 06592/933-451 können Erstantragsteller:innen auf ihre individuelle Lebenssituation zugeschnittene Antragsunterlagen anfordern. Die dort eingesetzten Mitarbeiter:innen stellen nach kurzer Besprechung der Lebenssituation für jeden Einzelfall passgenaue Antragsformulare zusammen und übersenden diese mit einer Auflistung der darüber hinaus erforderlichen Belege (z. B. Kontoauszüge) per Post an die Erstantragsteller:innen.
Darüber hinaus bietet das kommunale JobCenter im Regelfall mittwochs Termine zur persönlichen Entgegennahme der Antragsunterlagen an. Im Rahmen dieses Termins werden die eingereichten Antragsunterlagen auf Vollständigkeit und Plausibilität geprüft. „Nutzen Sie diesen Service und die Unterstützung meiner Kolleginnen und Kollegen bei der Antragsstellung von Leistungen nach dem SGB II“, ermuntert Landrätin Julia Gieseking.
Beratung und Unterstützung im Integrationsprozess - Wöchentliche Sprechstunde der Migrations- und Integrationsbeauftragten
Maaike Thijs ist wöchentlich in der Kreisverwaltung Vulkaneifel zu Besuch und bietet dort jeden Donnerstag von 10:00 bis 13:00 Uhr (Raum 106) eine Sprechstunde an.
Jeden Dienstag ist sie zudem zur Sprechstunde im Mehrgenerationenhaus der Caritas in der Raderstrasse 9 in Gerolstein für die Anliegen der ausländischen Mitbürger:innen ansprechbar.