Redaktionsausschuss stellt Schwerpunktthema für das Heimatjahrbuch 2024 vor
Auf der Suche nach einer Idee für das Schwerpunktthema des Heimatjahrbuches 2024 kam im Redaktionsausschuss die Idee auf, das Eifeler Dialekt, unsere Mundart, unser Platt als Thema auszuschreiben.
„Oos Sprooch, su wie sey sesch entweckelt hot un welesch Roll se hokt noch spelt“ – so hat es unser Redaktionsmitglied Madlene Steffes aus Wallenborn als neues Schwerpunktthema vorgeschlagen. Der gleiche Satz würde am anderen Ende des Landkreises Vulkaneifel – etwa an der Oberen Kyll – gleich ganz anders lauten. Aber soweit muss man mitunter erst gar nicht gehen. In jedem Eifeldorf kann es Abweichungen geben. Diese reichen von kleinen Abwandlungen bis hin zu komplett anderen Wörtern, die jedoch das Gleiche meinen. Es gibt daher nicht DEN einen einheitlichen Eifeler Dialekt. Aber warum ist das so? Ein Blick in das Online Lexikon Wikipedia gibt eine erste Erklärung.
„Die Eifeler Mundarten, oder Eifeler Mundart, zählen in der südlichen Eifel zu den moselfränkischen Dialekten. Sie ähneln stark der luxemburgischen Sprache. In der nördlichen Eifel hingegen gehören sie zur ripuarischen Dialektgruppe und ähneln eher dem Öcher Platt oder dem Kölschen. Dazwischen gibt es die für ein Dialektkontinuum typischen Übergänge, bei denen mehr oder weniger jedes Dorf ein wenig anders spricht als seine Nachbarorte. Laut linguistischer Definition gehören Moselfränkisch und Ripuarisch zum Mittelfränkischen.“
Lange Zeit schien das Eifeler Platt auszusterben. Gerade die jüngere Generation versteht die Älteren zwar noch, kann jedoch den Dialekt selbst oft nicht mehr sprechen. Über viele Jahre hinweg war es vor allem in der Schule oder im Berufsleben verpönt „Platt“ zu sprechen. Ohne den Gebrauch und die stetige Weitergabe wird eine Mundart schnell zur toten Sprache, ein Stück Tradition geht verloren. Glücklicherweise hat hier in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden. Seit vielen Jahren gibt es Initiativen – auch in Kindergärten und Schulen – zum Erhalt des Eifeler Dialektes.
Dabei kann „Platt“ sprechen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit vermitteln. Im Bekannten- und Freundeskreis oder in Vereinen wird wie selbstverständlich Platt gesprochen. Auch im Berufsleben unter Kolleginnen und Kollegen oder mit Kunden wurde und wird zunehmend auch wieder Platt gesprochen.
Unter dem Motto „Eifeler Dialekt – oder eher die Dialekte der Eifel? Unsere Sprache, so wie sie sich entwickelt hat und welche Rolle sie heute noch spielt“ rufen wir die Leserinnen und Leser dazu auf, Beiträge für das nächste Heimatjahrbuch einzureichen.
Der Redaktionsausschuss des Heimatjahrbuches freut sich auf Ihre Beiträge zur Sprachentwicklung, zu regionalen Besonderheiten und Unterschieden im Eifler Dialekt oder aber auch das een oda anner Verzällchen oder Gedichtchen in Platt – bitte dann auch mit beigefügter Version in Hochdeutsch.
Wir sind gespannt auf Ihre Beiträge – Selbstverständlich können Sie uns darüber hinaus auch Beiträge zu den Themen Aktuelles Kreisgeschehen, Geschichte und Geschichten, Natur und Landschaft sowie Fotos zusenden.
Redaktionsschluss ist der 31. Mai 2023. Beiträge senden Sie bitte an
hjb@vulkaneifel.de.