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Wie kommen wir gut durch den Winter? – Nachbericht zur Bürgerinformationsveranstaltung in Daun-Rengen

Die steigenden Lebenshaltungskosten und Energiepreise beschäftigen uns momentan alle. Vor wenigen Wochen haben die Dauner Stadtteile Rengen und Waldkönigen hierzu zur einer Bürgerinformationsveranstaltung zum Thema „Wie kommen wir gut durch den Winter?“ eingeladen.

Unterstützt wurden sie hierbei von der Energieagentur Rheinland-Pfalz, der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz und dem Klimaschutzmanagement des Landkreis Vulkaneifel.

Dipl.-Ing. Bernhard Andre, Energieberater der Verbraucherzentrale, gab Impulse und Tipps für schnelle, einfache und kostengünstig umsetzbare Maßnahmen zum Energiesparen in Wohngebäuden. Hierbei ging es unter anderem um richtiges Heizen und Lüften, das Optimierung der Heizungsanlage und der Warmwasserbereitung und sinnvolle Heimwerkerarbeiten. Vieles kann selbst erledigt werden, so zum Beispiel die Dämmung der obersten Geschossdecke oder das Einstellen der Heizungsanlage.

Die Klimaschutzmanagerin des Landkreises Vulkaneifel Miranda Deviscour erläuterte außerdem welche Förderprogramme im Moment für kurzfristig umzusetzende Maßnahmen genutzt werden können. Für die Kommune hatte die Regionalreferentin Anna Jessenberger unter anderem Hinweise auf die Unterstützungsangebote der Energieagentur Rheinland-Pfalz zur Gasmangellage dabei. Von den circa 25 Teilnehmenden wurden viele Fragen gestellt, sodass ein reger Austausch stattfinden konnte. Die energetische Sanierung von Gebäuden ist jedoch nicht nur aus momentanen Kostengründen, sondern auch für den Klimaschutz sehr wichtig. Die aktuelle Energiekrise hat die Aufmerksamkeit auf das Thema beschleunigt hervorgebracht, es ist jedoch auch im Rahmen der Klimakrise sehr wichtig und wird auch in Zukunft nicht mehr an Relevanz verlieren. Besonders interessant: Seit einigen Wochen trägt eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bürgersaals in Daun-Rengen zur Erzeugung erneuerbarer Energien bei.

PV Anlage auf dem Bürgersaal in Daun-Rengen

Hierzu hat uns Ortsvorsteher Winfried Schneider ein paar Fragen beantwortet:

1. Wie sind Sie auf das Klimaschutzmanagement des Landkreises aufmerksam geworden und auf die Idee gekommen, dort nach Unterstützung für eine solche Veranstaltung zu fragen?
Die Bürger sind durch steigende Energiekos-ten vermutlich längerfristig belastet und daher ist es sinnvoll, möglichst viele Informationen zur Verfügung zu stellen, die helfen, Energie-kosten zu senken und praktische Beispiele zu liefern, wie man auch mit „kleinen“ Maßnah-men ganz konkret in seinen eigenen vier Wänden einen Effekt erzielen kann. Dafür braucht es Fachleute, die auf anschauliche Weise Einsparmöglichkeiten vermitteln können und über bestehende Fördermöglichkeiten in-formieren können, daher Klimaschutzma-nagement der Kreisverwaltung, Verbraucher-zentrale und Energieagentur.

2. Wieso haben Sie sich dazu entschieden, eine PV-Anlage für den Bürgersaal anzuschaffen?
Die Sonne ist eine unerschöpfliche Energiequelle, kostet nichts und verursacht keine CO2-Emissionen. Klimawandel und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern, die gerade in der aktuellen Situation deutlich wird, zwingen uns alle, neue, weniger gefährliche und emissionsfreie Technologien einzusetzen, insbesondere auch auf öffentlichen Gebäuden. Man sollte es nicht nur von den privaten Bauherren fordern, sondern insbesondere auch auf kommunalen Gebäuden voranbringen. PV-Anlagen sind ein Beitrag zu einer dezentralen Energieversorgung, Energie wird dort erzeugt, wo sie verbraucht wird. Außerdem sind solche Anlagen relativ wartungsarm, die Wechselrichter unterliegen natürlich einem gewissen Verschleiß und die anfängliche In-vestition ist relativ hoch. Langfristig zahlt sich diese Investition aber aus. Zudem schaffen wir uns mit der PV-Anlage und dem Stromspeicher mittelfristig auch eine Alternative zu einer anderen Heizungsquelle, wir erhöhen unsere Optionen, um die Heizung mit Gas zu ersetzen.

3. Wie sind Sie an dieses Projekt herangegangen? Was gab es für Schritte zu bewältigen? Wo gab es unterwegs Probleme? Wie lange hat das Projekt von erster Idee bis Anbringung gedauert?
Wir haben uns im Ortsbeirat beraten, daneben haben wir uns von einer Fachfirma, die später auch die Anlage montiert hat, hinsichtlich Ausrichtung und Umfang der Anlage beraten lassen. Die Entscheidung im Ortsbeirat war eindeutig und die Zustimmung und Unterstützung der städtischen Gremien war vorhanden. Die Kommunalaufsicht hatte zuerst noch Einwände hinsichtlich der Wirtschaftlichkeitsberechnung, diese konnten jedoch zeitnah ausgeräumt werden. Die Probleme waren also relativ gering, von der ersten Idee bis zur Anbringung der Anlage ca. 2-3 Jahre.

4. Wie viel wird durch die PV-Anlage jetzt eingespart? Wann wird sich die Anlage ungefähr amortisiert haben?
Wir gehen von einer Amortisierung von ca. 11-12 Jahren aus. Die Anlage ging im August in Betrieb, der Gesamtenergieertrag bis jetzt be-trägt 3,79 MWh. Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals liegt bei ca. 3,5 %.

5. Wie  kam das Projekt im Dorf an?
Das Projekt wurde uneingeschränkt positiv gesehen, mir sind keine gegenteiligen Äußerungen bekannt.

6. Was sind Ihre langfristigen Pläne für den Bürgersaal?
Der Bürgersaal ist in die Jahre gekommen und bedarf in den nächsten Jahren weiterer Maßnahmen, um die Energieeffizienz zu verbessern. Unsere Heizkosten sind viel zu hoch, daher muss die Sanierung, Dämmung und technische Umrüstung vorangetrieben werden, damit wir von den hohen Energiekosten wegkommen. Die Auslastung des Saales (Privatfeiern, Veranstaltungen, Volkshochschule usw.) ist hoch, aber wir müssen deutlich energieeffizienter werden. Hier hoffen wir auf Unterstützung.

Weitere Infos zu Fördermöglichkeiten und Energiespartipps finden Sie hier:

Bei Fragen  können Sie sich auch gerne an das Klimaschutzmanagement des Landkreises Vulkaneifel wenden:
klimaschutz@vulkaneifel.de oder
06592 933-586.

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