Previous Page  7 / 15 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 7 / 15 Next Page
Page Background

Seite 7

LANDKREIS VULKANEIFEL

A.R.T. sieht klare Nachteile für öffentlich-rechtliche Entsorger

Am 30. März 2017 hat der Deutsche Bundestag das neue Verpackungsgesetz beschlossen. Das Gesetz sieht unter anderem

vor, mithilfe der Ausweitung der Pfandpflicht und der Förderung von Mehrwegverpackungen die Recyclingquote zu erhöhen. Die

grundsätzliche Frage nach Gelbem Sack oder Gelber Tonne bleibt erstmal unbeantwortet. An den Abfallsammelbehältern (Sack

oder Tonne sowie deren Inhalt) ändert sich nichts.

Dennoch hat das neue Gesetz, sollte es in der aktuellen Fassung in Kraft treten, negative Auswirkungen auf die öffentlich-

rechtlichen Entsorger und damit mittelbar auf die Bürgerinnen und Bürger. Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier

(A.R.T.) setzt sich seit Monaten dafür ein, dass das Verpackungsgesetz stärker an den Interessen von Umwelt und Bürgern

ausgerichtet wird. Die jetzige Fassung begünstigt dahingegen die privaten Dualen Systeme.

Beispiel: Papierverpackungen

Erst kürzlich hat der A.R.T. im Rechtsstreit mit dem Dualen Systembetreiber Zentek, bei dem es um das Eigentum des Inhalts

der kommunalen Papiertonne geht, in zweiter Instanz gewonnen. Dieses Urteil wird mit Inkrafttreten des Verpackungsgesetzes,

welches den Dualen Systemen einen gesetzlichen Herausgabeanspruch am Papier aus der kommunalen Tonne zuspricht,

zunichte gemacht. Für den A.R.T. bedeutet dies mehrere hunderttausend Euro Umsatzeinbußen. Für die Bürgerinnen und Bür-

ger hat das zur Folge, dass die aus der Papiervermarktung erzielten Erlöse den Gebührenhaushalt nicht mehr im bisherigen

Maße positiv beeinflussen können. Im Klartext: Dadurch, dass dem A.R.T. als öffentlich-rechtlichem Entsorgungsträger lukrative

Stoffströme entzogen werden, werden langfristig Gebührenerhöhungen unumgänglich sein.

Kommunale vs. private Entsorgungswirtschaft

Die asymmetrische Verteilung von Chancen und Risiken in der Abfallwirtschaft wird mittels des neuen Gesetzes fortgeführt. So

soll die Überwachung der Verwertungsquoten und die Vergütung durch Vertreter der Verpackungsindustrie vollzogen werden

– was die Frage aufwirft, ob da nicht der Bock zum Gärtner gemacht wird. Der Trend, dass die Erlöse privatisiert und die

Probleme solidarisiert werden, findet kein Ende. Während private Entsorgungsunternehmen von gewinnbringenden Stoffströmen

profitieren, ist der öffentlich-rechtliche Entsorger in den Augen der Bürgerinnen und Bürger klarer und einziger Ansprechpartner

für jegliche Probleme rund um den Abfall – unabhängig, ob er für die schlechte Qualität von Gelben Säcken, überfüllte

Glascontainer oder durch falsch bereitgestellte Verpackungen verunreinigte Straßenzüge überhaupt zuständig ist oder nicht.

Bevor das Verpackungsgesetz in Kraft treten kann, wird nach dem Beschluss des Bundestages der Gesetzesentwurf noch im

Bundesrat behandelt. In der Hoffnung, eine langfristige Trendwende zu erzielen, wird sich der A.R.T. weiter für die Interessen der

Bürgerinnen und Bürger einsetzen.

Die LAG Vulkaneifel beschließt neue Projekte

Das Leitbild der Lokalen Aktionsgruppe

(LAG) Vulkaneifel für die aktuelle Förder-

periode 2014-2020 lautet: „Vulkaneifel:

Wir gestalten gemeinsam die Zukunft.“

Der 2. Projektaufruf mit einem Fördermit-

telbudget in Höhe von 260.000 Euro en-

dete am 24.01.2017. Insgesamt acht Pro-

jekte gingen ein, die die LAG-Mitglieder

in einem zweistufigen Auswahlverfahren

diskutierten und bewerteten. In der 4.

LAG-Sitzung am 21.03.2017 in Kaisers-

esch konnten durch Beschluss der LAG-

Mitglieder drei Projekte berücksichtigt

werden. Dem eingereichten Projekt

„Vulkaneifel Akademie“ der Natur- und

Geopark Vulkaneifel GmbH wurde zuge-

stimmt. Dieses wird sich u.a. mit Sensi-

bilisierungsmaßnahmen für das beson-

dere Geo- und Naturerbe der Region

beschäftigen.

Ein weiteres Projekt ist die „Machbar-

keitsstudie zur Öffnung des Verbin-

dungsstollens vom Jungfernweiher zum

Ulmener Maar“ der Stadt Ulmen. Das

dritte Projekt, das zumindest zum Teil

berücksichtigt werden konnte, ist die

„Dorfgesundheitshütte“ der Ortsgemein-

de Sarmersbach, die vor allem ein ge-

sundheitsbezogenes, präventologisches

Angebot für die Bevölkerung darstellen

soll. Die 1. Vorsitzende der LAG Vulka-

neifel, Dr. Sabine Theunert, zeigte sich

erfreut über die Projekte und die Bera-

tungsergebnisse: „So können wir mit den

LEADER-Mitteln innovative Projekte för-

dern und damit die Region weiter voran-

bringen. Das Gesamtinvestitionsvolumen

für die Leaderregion liegt beim zweiten

Aufruf bei über 400.000 Euro“.

Erfolgreicher Malwettbewerb für die

Leaderregion Vulkaneifel

Die Grundschulkinder der Klassenstufen

1 bis 4 in der Leaderregion waren einge-

laden, sich gestalterisch mit dem Thema

„Beij oos dahäm. Zusaomen bosseln mihr

aon däm, wat morjen seijn soll (Bei uns

daheim. Wir gestalten gemeinsam die

Zukunft)“ auseinanderzusetzen. Über

130 Kinder aus 13 Klassen haben ihre

Kunstwerke eingereicht, ungefähr die

Hälfte aus den Klassenstufen 1 bis 3, die

andere Hälfte der Klassenstufe 4.

Die große Themenvielfalt der Bilder, vom

Lieblingsplatz, über die Landschaft der

Eifel oder auch Zukunftsmodelle, die

Qualität und die Kreativität machen der

Jury die Auswahl nicht gerade leicht.

Es werden voraussichtlich 10 Sachpreise

sowie 2 Klassenpreise vergeben. Das Er-

gebnis wird im Mai 2017 veröffentlicht.