Dreifach Jubiläum in der Vulkaneifel

Ministerpräsident Alexander Schweitzer, Klimaschutzministerin Katrin Eder und der stv. Generalsekretär der Deutschen UNESCO Kommission Dr. Lutz Möller können zur besonderen Feierstunde im Kinopalast in Daun begrüßt werden. Die Vulkaneifel blickt in diesem Jahr auf gleich drei bedeutende Jubiläen: 25 Jahre Europäischer Geopark, 15 Jahre Naturpark Vulkaneifel und 10 Jahre Anerkennung als UNESCO Global Geopark. Diese außergewöhnliche Konstellation würdigt die jahrzehntelange Arbeit einer Region, die früh erkannt hat, dass ihre geologische Vielfalt ein einzigartiges Potenzial für nachhaltige Regionalentwicklung birgt.

Ministerpräsident Alexander Schweitzer erklärte bei der Festveranstaltung: „Der Geopark Vulkaneifel ist einer der ältesten Geoparks weltweit. Und das ist kein Zufall, es liegt daran, dass sich die Menschen in der Vulkaneifel schon immer der Einzigartigkeit und des Wertes ihrer Landschaft und Natur bewusst waren. Der Geopark Vulkaneifel ist eine Erfolgsgeschichte des nachhaltigen Tourismus und der Naherholung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung, des Natur- und Landschaftsschutzes und einer nachhaltigen Regionalentwicklung. Und es ist eine Erfolgsgeschichte für die Region, denn das ganz unterschiedliche Engagement vieler Menschen jeden Alters erfüllt den Geopark mit Leben.“

Klimaschutzministerin Katrin Eder ergänzte: „Die Vulkaneifel ist ein wichtiges Gebiet für die Artenvielfalt in Rheinland-Pfalz. Der Wechsel aus Wiesen, Wäldern und Moorflächen bietet Lebensräume für viele teils seltene Arten, speichert CO2 und schützt Mensch wie Natur vor den Folgen des Klimawandels. Naturparke nehmen als Bildungsorte im Sinne einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung eine zentrale Rolle ein und sind die Brücke zu den Bürgerinnen und Bürgern. Deshalb fördern wir solche Projekte gerne – in diesem Jahr mit rund 375.000 Euro.“

Ein Pioniergedanke aus den 1980ern

Bereits in den 1980er Jahren wurde in Gerolstein die Idee geboren, einen „Geopark“ zu schaffen, um die besondere Geologie der Region sichtbar zu machen und zugleich damit Impulse für die weitere regionale Entwicklung zu setzen. Dieses Konzept fiel auf fruchtbaren Boden: In den 1990er Jahren wuchs ein regionales Netzwerk engagierter Akteur*innen, das von Ormont nahe der belgischen Grenze bis nach Wittlich und Bad Bertrich reichte – ein Gebiet, das geologisch präzise das Westeifel-Vulkanfeld umfasst. Der Name „Geopark Vulkaneifel“ war damit Programm.

Parallel zu Entwicklungen in anderen europäischen Regionen führte dies im Jahr 2000 zur Gründung des Europäischen Geopark-Netzwerks. Neben Partnern aus Griechenland, Frankreich und Spanien war die Vulkaneifel eines der vier Gründungsmitglieder – ein Meilenstein, der die internationale Geoparkbewegung startete.

Von der geologischen Vielfalt zur gelebten Ganzheitlichkeit

Auch wenn die vulkanischen Formen weithin bekannt sind, zeichnet sich die Vulkaneifel durch eine bemerkenswerte Geodiversität aus:

Unterdevonisches Grundgebirge, mitteldevonische Riffkalke und Fossilien, triassischer Buntsandstein, tertiäre Flächenreste und tief eingeschnittene Täler. Diese Vielfalt bedingt eine außergewöhnliche Bandbreite an Landschaftsformen und Lebensräumen – viele davon sind Teil der bundesweit bedeutsamen Hotspots der Biodiversität.

Konsequent war daher der Schritt, den bestehenden Geopark 2010 annähernd flächendeckend auch zu einem Naturpark zu machen. Geologie und Biologie sind hier zwei Seiten einer Medaille – und die gemeinsame Verantwortung in der heutigen Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbH ist eine logische Folge dieser engen Verbindung.

UNESCO-Anerkennung – ein internationaler Ritterschlag

Mit der Anerkennung als UNESCO Global Geopark im Jahr 2015 erhielt diese Entwicklung eine besondere weltweite Würdigung. Die Vulkaneifel trägt seither nicht nur zur regionalen Identität bei, sondern fungiert auch als international sichtbares Modell für nachhaltige Regionalentwicklung, Bildung und Schutz des geologischen Erbes.

Ein zentrales Ereignis im Jubiläumsjahr ist die Feierstunde am 28. November, bei der der Natur- und Geopark Vulkaneifel gemeinsam mit seinen kommunalen Vertreterinnen und Vertretern auf die Erfolge der vergangenen Jahrzehnte zurückblickt – und zugleich den Blick nach vorn richtet.

Die Veranstaltung würdigt nicht nur das historische Engagement der Gemeinden, Verbandsgemeinden und der Landkreise, sondern unterstreicht auch ihre Rolle als unverzichtbare Partner in einer nachhaltigen Zukunftsgestaltung der Region.

Die Dreifach-Jubiläen sind nicht nur eine Feier der Vergangenheit, sondern ein Aufbruchsmoment: Die Vulkaneifel wird weiterhin Impulse für Bildung, nachhaltigen Tourismus, Forschung und Naturschutz setzen – getragen von starken lokalen Strukturen und eingebettet in internationale Netzwerke.

Für Rückfragen steht das Team des Natur- und Geoparks Vulkaneifel gerne zur Verfügung:

geopark@vulkaneifel.de, 06592 933 202